Lauterbach rudert zurück: Sind „natürlich keine Kriegspartei“

Für seine Aussage auf Twitter, dass Deutschland sich mit Putin im Krieg befände, erntete Lauterbach viel Kritik. Jetzt lenkt er ein.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).dpa/Wolfgang Kumm

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat seine Aussage, dass sich Deutschland mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „im Krieg“ befindet, relativiert. Die Bundesrepublik sei „natürlich keine Kriegspartei“, stehe aber „trotzdem voll an der Seite der Ukrainer“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in der RTL/NTV-Sendung „Frühstart“. Dazu zählten auch Waffenlieferungen. „Wir sind nicht im Krieg, aber wir unterstützen die Ukraine nach Kräften“, sagte Lauterbach.

Lauterbach: Stehen voll an der Seite der Ukrainer

Er hatte am Wochenende als erstes Kabinettsmitglied auf Twitter davon gesprochen, dass sich Deutschland „im Krieg mit Putin“ befinde. Er benutzte die Formulierung in einer Reaktion auf den Vorschlag des Publizisten Richard David Precht, einzelne Nato-Staaten sollten Russland garantieren, dass die Ukraine nicht in die Nato aufgenommen werde, um Verhandlungen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs zu ermöglichen. „Mal ehrlich: Was sollen denn jetzt Kniefälle vor Putin bringen?“, fragte Lauterbach daraufhin auf Twitter. „Wir sind im Krieg mit Putin und nicht seine Psychotherapeuten.“ Ziel müsse die Befreiung der Ukraine sein.

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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) widersprach Lauterbach am Montag im ARD-„Bericht aus Berlin“: „Es ist ganz klar – sowohl für die deutsche Bundesregierung als auch für die gesamte Nato: Wir werden keine Kriegspartei. Das hat uns von Anfang an geleitet. Und daran hat sich auch nichts geändert.“

Lambrecht habe mit der Aussage, dass Deutschland keine Kriegspartei sei, „völlig recht“, sagte Lauterbach nun. „Trotzdem stehen wir voll an der Seite der Ukrainer.“ Die Forderung Prechts halte er für völlig naiv, sagte Lauterbach. „Wir müssen klar an der Seite der Ukraine stehen und auch das Signal geben, wir sind mit euch, wir helfen euch, wir liefern euch Waffen.“ Vor Lauterbachs Äußerung hatte bereits Finanzminister Christian Lindner (FDP) von einem „Energiekrieg“ gesprochen.