Kassenärzte: 820.000 Menschen in Berliner Arztpraxen geboostert

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zieht ein positives Fazit der bisherigen Impfkampagne in Berlin. Ein Problem bleiben schleppende Vakzin-Lieferungen.

Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin
Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlindpa/Christoph Soeder

Berlin-Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat trotz Problemen bei den Impfstoff-Lieferungen ein positives Fazit der bisherigen Impfkampagne in Berlin gezogen. „Bei 1,2 Millionen in Berliner Arztpraxen durchgeführten Zweitimpfungen verzeichnen wir bis jetzt 820.000 Auffrischungsimpfungen“, sagte KV-Vorstandschef Burkhard Ruppert der Deutschen Presse-Agentur. Das seien etwa 70 Prozent (Stand 23. Dezember).

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) haben von den mehr als 2,6 Millionen Menschen, die in Berlin insgesamt vollständig geimpft sind, bislang knapp 1,3 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten (Stand: 23. Dezember). Beim RKI laufen Impfmeldungen, auch aus den Impfzentren und Impfstellen des Landes, zusammen.

Ruppert zeigte sich optimistisch, dass durch das Zusammenwirken aller an der Impfkampagne Beteiligten bis Ende Januar alle Zweitgeimpften, deren Booster-Impfung bis dahin ansteht, diese erhalten können. Voraussetzung dafür sei, dass verlässlich genug Impfstoff auch in die Vertragsarztpraxen geliefert werde. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit ihren Praxisteams hätten die Kampagne sehr gut vorangebracht. Zuletzt hätten sich knapp 2700 Praxen beteiligt.

Ruppert: Weiterhin „Riesenprobleme“ bei Impfstoff-Lieferungen

Laut Ruppert gibt es immer noch „Riesenprobleme“ bei den Impfstoff-Lieferungen, die die Impfkampagne deutlich beeinträchtigten. „Es ist immer noch nicht klar, wie viel Impfstoff kommt eigentlich“, sagte Ruppert. Der KV-Vorstandschef forderte von der neuen Bundesregierung mehr Transparenz und Verlässlichkeit bei den Lieferungen, damit die Arztpraxen mehr Planungssicherheit erhielten.

Die Kassenärzte blickten mit großer Sorge auf die vierte Welle. Ruppert appellierte noch einmal, sich impfen zu lassen. Angesichts der Omikron-Variante sei die Wahrscheinlichkeit für Ungeimpfte, sich mit Corona zu infizieren „extrem hoch“: „Wir werden es am Ende dieses Winters nach jetzigem Wissens- und Impfstand mit einer Population zu tun haben, die geimpft ist oder sich mit Corona infiziert hat.“ Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung sei auch unter Omikron sehr hoch.

Für Impfwillige haben die drei Corona-Impfzentren Messe, Tegel und ICC an Weihnachten und Silvester geöffnet: An Heiligabend und Silvester ist dort eine Impfung von 9 bis 14 Uhr möglich. Am 25. Dezember sind die Zentren geschlossen, am 26. Dezember zu den regulären Öffnungszeiten ab 9 Uhr geöffnet. Zwischen den Jahren haben die Zentren regulär geöffnet. An Neujahr sind sie geschlossen.