Ein Video aus Katar sowie Dokumente aus katarischen Wohltätigkeitsorganisationen geben Hinweise darauf, dass aus Doha mehrere Millionen Euro an Berliner Moscheevereine geflossen sein könnten. Wie der RBB berichtet, zeigt ein Video in arabischer Sprache offenbar einen Vertreter der Qatar Charity zu Besuch bei Imam Sabri in der Neuköllner Begegnungsstätte. „Diese Moschee wurde im Jahr 2007 Gott sei Dank mit der Hilfe und der Übernahme des Großteils der Kosten durch Menschen aus Katar gekauft. Möge Gott ihnen für Ihre Taten danken“, sagt der Vertreter von Qatar Charity in dem Clip.
Sowohl die Organisation als auch ihr Vertreter haben sich bislang nicht zu dem Video gegenüber dem Recherche-Team geäußert. Zudem wurden dem Bericht zufolge bislang unbekannte Dokumente zweier katarischer Wohltätigkeitsorganisationen im Hinblick auf Bezüge nach Deutschland analysiert.
Berührungspunkte mit Muslimbruderschaft?
Dabei stellte sich wohl heraus, dass das in Berlin-Wedding ansässige „Interkulturelle Zentrum für Dialog und Bildung“ (IZDB) möglicherweise mit umgerechnet sechs Millionen Euro von den Wohltätigkeitsorganisationen mit Sitz in Doha bedacht worden sein könnte. Ein Beweis liegt dem Rechercheteam jedoch nicht vor, sondern lediglich Hinweise. Eine Antwort des IZDB steht zudem offenbar aus.
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Gelände und Immobilie des IZDB in Berlin-Wedding gehören dem Bericht zufolge dem britischen „Europe Trust“. Das britische Parlament ging 2020 davon aus, dass der Eigentümer des Fabrikgebäudes der „European Trust“ der Muslimbruderschaft zuzuordnen ist.
Auch deutsche Sicherheitsbehörden stellen einen solchen Bezug zur Muslimbrüderschaft her. Laut RBB muss das IZDB nicht unbedingt zur Muslimbruderschaft gehören, Berührungspunkte mit ihrer Ideologie gebe es aber. Die umstrittene Muslimbrüderschaft ist die wohl größte global aktive islamistische Bewegung.
