Kein Alkohol für Frauen? Große Aufregung um WHO-Forderung

Im Entwurf eines WHO-Aktionsplans hieß es, das Trinken unter Frauen im gebärfähigen Alter müsse gestoppt werden. Eine Sprecherin relativiert diese Aussage nun.

Eine junge Frau nimmt einen Schluck aus einer Bierflasche (Symbolbild).
Eine junge Frau nimmt einen Schluck aus einer Bierflasche (Symbolbild).dpa/Marius Becker

Genf-Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben keine Empfehlung gegen Alkohol für alle Frauen im gebärfähigen Alter abgegeben: Eine Sprecherin der UN-Behörde in Genf reagierte am Donnerstag auf Medienberichte über einen Entwurf eines WHO-Aktionsplans gegen schädlichen Alkoholkonsum. Darin wird gefordert, das Bewusstsein für Risiken zu schärfen. Unter anderem gelte es, das „Trinken unter Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter zu verhindern“.

Diese Passage sorgte für Verwunderung in englischsprachigen und deutschsprachigen Medien sowie für Entrüstung bei Feministinnen. Durch die öffentliche Reaktion auf diesen Satz sei klar geworden, dass er anders geschrieben war als er gemeint war, sagte eine WHO-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe nicht darum, dass Frauen für Jahrzehnte ihres Lebens abstinent bleiben sollen. Es gehe stattdessen um das Verhalten von Frauen, die vor haben schwanger zu werden, oder die gerade empfangen haben.

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Alkohol in den ersten Schwangerschaftswochen ist großes Risiko

In den ersten acht Schwangerschaftswochen, in denen sich viele Frauen noch nicht bewusst seien, dass sie ein Kind erwarten, sei Alkohol ein besonders großes Risiko, erklärte die Sprecherin. Es bestehe die Gefahr des sogenannten Fetalen Alkoholsyndroms, das zu Missbildungen und Behinderungen führen kann.

Laut der Sprecherin wird der Entwurf des Aktionsplans noch mehrfache Beratungen und Begutachtungen durchlaufen, bevor das Papier von den WHO-Mitgliedstaaten angenommen und nächstes Jahr in der Endfassung veröffentlicht wird.