Kein Urlaub in Balkanstaaten: Österreich spricht weitere Reisewarnungen aus

Zum zweiten Mal im Juli verhängt das Land Reisewarnungen für einzelne Staaten. Die Außengrenzen werden schärfer überwacht.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz.
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Wien-Österreich hat mit Blick auf die Corona-Infektionen nun auch für Bulgarien, Rumänien und Moldau eine Reisewarnung ausgesprochen. Die Maßnahme gelte ab sofort, sagte Außenminister Alexander Schallenberg laut dpa am Mittwoch in Wien.

Die Grenzkontrollen zu Ungarn und Slowenien würden deutlich verstärkt, erklärte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Dabei kämen 1800 Polizisten zum Einsatz. Reisebusse würden ausnahmslos kontrolliert. „Bitte reisen Sie nicht in diese Länder“, so der Regierungschef. Wer von dort zurückkehre, müsse in eine 14-tägige Quarantäne oder einen negativen Corona-Test vorweisen. Kurz warnte eindringlich davor, die Quarantäne nicht einzuhalten. Wer trotz positiven Tests aus dem Haus gehe, begehe eine Straftat.

Rekord bei Neuinfektionen in Bulgarien

Bulgarien erlebt nach der Lockerung seiner Corona-Einschränkungen nun einen schnelleren Anstieg der nachgewiesenen Neuinfektionen. Mit 188 neuen Corona-Fällen wurde am Mittwoch ein Tagesrekord seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Damit stieg die Zahl der Infektionen in dem ärmsten EU-Land mit einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen insgesamt auf mehr als 6100. Vor einem Monat lag sie noch bei rund 2700. Für den Herbst wird eine zweite Welle befürchtet.

Vor einer Woche hatte Österreich bereits eine Reisewarnung für die sechs Staaten des Westbalkans ausgesprochen. Es habe sich herausgestellt, dass in jüngster Zeit mindestens 170 Fälle von Corona-Infektionen auf Heimkehrer aus diesen Regionen zurückzuführen seien, hieß es.

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Insgesamt sei die Situation in Österreich aber weiter unter Kontrolle. Mit Oberösterreich und Wien seien nur zwei von neun Bundesländern von steigenden Infektionszahlen betroffen, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Die Behörden zählen aktuell rund 1100 aktiv Erkrankte im ganzen Land. 90 Patienten liegen in Krankenhäusern, zehn davon auf der Intensivstation.