Studie: Werden Roboter in zehn Jahren für uns den Haushalt schmeißen?

Laut KI-Experten könnten Aufgaben wie Putzen und Einkaufen bald von Robotern übernommen werden. Bei der Kindererziehung sieht es schwieriger aus.

Ein Hilfsroboter der japanischen Firma Aeolus Robotics.
Ein Hilfsroboter der japanischen Firma Aeolus Robotics.IMAGO/Sipa USA

Einkaufen, kochen, Wäsche waschen – Wissenschaftlern zufolge könnten Roboter in zehn Jahren bereits einen großen Teil der täglich anfallenden Aufgaben im Haushalt übernehmen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der University of Oxford sowie der Ochanomizu University in Tokio in einer am Mittwoch im Fachblatt Plos One veröffentlichten Studie. Die Automatisierung unbezahlter Haushaltsarbeit könnte demzufolge das Leben der Menschen erleichtern und „zusätzliche Stunden für bezahlte Arbeit und Freizeit verfügbar machen“.

Im Rahmen der Studie befragten die Forscher insgesamt 65 KI-Experten mit verschiedenen beruflichen Hintergründen zu den möglichen Einsatzgebieten zukünftiger Haushaltsroboter. Das Ergebnis: Den japanischen und britischen Experten zufolge könnten im Jahr 2033 etwa 39 Prozent täglich anfallender Aufgaben automatisiert werden.

Studie: Roboter sind gut im Einkaufen und schlecht in Kindererziehung

Besonders wahrscheinlich sei es, dass Roboter, Drohnen oder künstliche Intelligenzen in zehn Jahren unsere Einkäufe erledigen werden. So könnte im Jahr 2033 schon 60 Prozent der dafür aufgebrachten Zeit eingespart werden. Aufgaben rund um sogenannte Care-Arbeit – also Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen – seien hingegen wesentlich schwerer zu automatisieren. Nur etwa 20 Prozent der täglich dafür verwendeten Zeit könnten laut der Studie in zehn Jahren von Maschinen übernommen werden.

Zudem fielen die Antworten der befragten KI-Forscher je nach Herkunft und Geschlecht unterschiedlich aus. Besonders auffällig war dabei, dass japanische Männer grundsätzlich pessimistischer in die Zukunft blicken als britische Männer. Das könnte den Autoren zufolge auch an der großen Geschlechterungleichheit in dem Land liegen „Es ist nicht ungewöhnlich, dass japanische Männer in führenden Positionen so gut wie keine persönliche Erfahrung mit wichtigen häuslichen Aufgaben haben und diese stattdessen an ihre Frauen delegieren“, stellen die Forscher fest.

Bei den weiblichen Befragten habe sich gezeigt, dass diese aufgrund der gesellschaftlich ungerechten Rollenverteilung einen realistischeren Blick für den Bedarf zukünftiger Innovationen hätten. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums verbringen Frauen auch in Deutschland im Schnitt 87 Minuten länger mit unbezahlter Sorgearbeit als Männer – zusätzlich zur bezahlten Arbeit im Job.

Die Forscher warnen abschließend aber davon, solche Expertenmeinungen als „Grundwahrheiten“ anzunehmen, sie seien letztlich auch nur Schätzungen. Dennoch  könne ein optimistisches Fazit gezogen werden. Wenn es stimmen sollte – wie einige Technologie-Skeptiker befürchten –, dass Roboter uns eines Tages unsere Arbeitsplätze wegnehmen, „dann sind sie offenbar auch in der Lage, für uns den Müll rauszubringen.“