Kiew: Sieben weitere Leichen in Grube nahe Butscha entdeckt

Butscha ist zum Synonym für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte geworden. Nun wurden weitere Leichen entdeckt.

Zwei Ermittler in Schutzkleidung arbeiten während einer Exhumierung an einem Massengrab in der Nähe von Butscha am Stadtrand von Kiew.
Zwei Ermittler in Schutzkleidung arbeiten während einer Exhumierung an einem Massengrab in der Nähe von Butscha am Stadtrand von Kiew.AP/Natacha Pisarenko

In der Nähe des Kiewer Vororts Butscha sind nach Polizeiangaben die Leichen von sieben weiteren Zivilisten gefunden worden. Sie seien „von den Russen gefoltert und dann feige mit einem Kopfschuss hingerichtet“ worden, erklärte der Polizeichef von Kiew, Andrij Nebytow, am Montag auf Facebook. Mehrere der Opfer, die in einer Grube nahe der Ortschaft Myrozke entdeckt wurden, seien an Händen und Knien gefesselt gewesen.

„7 Zivilisten wurden von den Russen gefoltert und dann mit Kugeln im Kopf brutal hingerichtet,“ so Nebytow in dem Facebook-Beitrag. Russland müsse sich für seine Taten verantworten.

Die Behörden arbeiteten nun an der „Identifizierung der Opfer“, erklärte Nebytow. Myrozke liegt rund zehn Kilometer von Butscha und 35 Kilometer von Kiew entfernt. Ende April waren dort bereits drei Leichen mit gefesselten Händen in einer Grube entdeckt worden.

Butscha ist zum Synonym für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte in ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine geworden. Der Vorort stand rund vier Wochen lang unter der Kontrolle russischer Truppen, bevor diese Ende März wieder abzogen. Danach wurden nach Polizeiangaben in Butscha und Umgebung etwa 400 Leichen entdeckt, unter anderem in zwei Massengräbern. Während internationale Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen laufen, bestreitet Moskau jede Verantwortung für diese Tötungen.