Kindesmissbrauch in Münster nimmt immer größere Dimensionen an

Am heutigen Donnerstag startet der Prozess gegen fünf Angeklagte. Cybercrime-Spezialisten haben mittlerweile etliche weitere Verdächtige identifiziert. 

In dieser Gartenlaube in Münster sollen Kinder vergewaltigt worden sein. 
In dieser Gartenlaube in Münster sollen Kinder vergewaltigt worden sein. dpa/Guido Kirchner

Münster-Im Fall des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in Münster beginnt am heutigen Donnerstag der Prozess gegen fünf Angeklagte, darunter einer aus Brandenburg. Das teilte das Landgericht Münster am Montag mit. Angeklagt sind demnach ein Mann und seine Mutter aus Münster sowie drei Männer aus Hannover, Staufenberg in Hessen und Schorfheide im Landkreises Barnim. Das Gericht hat bis Februar fast 30 weitere Termine angesetzt. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass der Missbrauchskomplex viel größere Dimensionen annimmt, als bisher vermutet wurde. 

Als Hauptfigur in dem Fall gilt ein 27-Jähriger aus Münster. Er soll das Kind seiner Freundin immer wieder Männern auch über das Internet angeboten und es selbst vergewaltigt haben. Haupttatort war eine Gartenlaube in einem Kleingartenverein in Münster. Die Mutter des Mannes steht vor Gericht, weil sie ihrem Sohn die Laube in dem Wissen des Missbrauchs überlassen haben soll.

Staatsanwaltschaft geht von insgesamt 30 Beschuldigten aus

Beim Landgericht Münster wurden mittlerweile weitere Anklagen vorgelegt. Cybercrime-Spezialisten der Polizei haben etliche weitere Verdächtige identifiziert, hieß es. Die Staatsanwaltschaften geht von insgesamt 30 Beschuldigten aus. Zusätzlich zu den bereits von der Staatsanwaltschaft Münster angeklagten Fällen haben Ermittler in Köln in den vergangenen Wochen inzwischen 19 zunächst unbekannte Beschuldigte aus mehreren Bundesländern identifiziert, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln sagte.

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Hier sind die Termine noch offen. Nach Lügde und Bergisch Gladbach ist Münster der dritte große Missbrauchsfall der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen.