Kippen-Gullys: Saubere Städte durch Boden-Aschenbecher?

Ein Modellprojekt in Oldenburg soll ermitteln, ob Raucher sogenannte Boden-Aschenbecher annehmen. Die Behälter werden ins Straßenpflaster eingelassen.  

Die Kippe muss ins Eckige: Ein Boden-Aschenbecher zur Entsorgung von Zigaretten.
Die Kippe muss ins Eckige: Ein Boden-Aschenbecher zur Entsorgung von Zigaretten.Stadt Oldenburg

Oldenburg-Mit Kippen-Gullys will die niedersächsische Stadt Oldenburg gegen achtlos weggeworfene Zigarettenreste vorgehen. An einer Bushaltestelle in der Innenstadt sind seit kurzem fünf sogenannte Boden-Aschenbecher in die Pflasterung eingebaut, wie die Stadt mitteilte. „Raucherinnen und Raucher können dort ihre Glimmstängel durch einen Gitterrost in einen Auffangbehälter fallen lassen, der regelmäßig von uns entleert wird“, sagte der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, Volker Schneider-Kühn. Über die Kippen-Gullys hatte zunächst die Bild-Zeitung berichtet.

Die Behälter haben eine Größe von 40 mal 40 Zentimetern und sollen einmal pro Woche geleert werden. Nach Angaben der Stadt gibt es solche Boden-Aschenbecher seit vielen Jahren in den Beneluxländern. Wenn der Modellversuch in Oldenburg positiv läuft und Zigaretten im Kippen-Gully statt auf dem Boden landen, will die Stadt weitere Boden-Aschenbecher im Stadtgebiet einbauen.

Das Nervengift Nikotin belastet das Grundwasser

Weggeworfene Zigarettenreste belasten das Grundwasser. „Das Nervengift Nikotin ist gut wasserlöslich, wird sehr schnell aus den Kippen ausgewaschen und sickert so in das Grundwasser“, so die Stadt. Sie verweist auf wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen eine Zigarettenkippe rund 40 Liter Grundwasser verunreinigen kann.

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