Berlin: Klima-Aktivisten legen Verkehr an fünf Orten lahm

Klima-Aktivisten der Letzten Generation blockieren erneut die A100. In mehreren Bereichen kommt es derzeit zu Beeinträchtigungen.

Ein Mitglied der Klimaschutz-Gruppe sitzt mit einer festgeklebten Hand auf dem Asphalt. (Symbolbild)
Ein Mitglied der Klimaschutz-Gruppe sitzt mit einer festgeklebten Hand auf dem Asphalt. (Symbolbild)dpa/Paul Zinken

Nach Angaben der Polizei blockierten Aktivisten der „Letzten Generation“ am Montagmorgen mehrere Fahrbahnen. Etwa 40 Demonstranten, einige am Asphalt festgeklebt, beeinträchtigen unter anderem den Verkehr auf der Seestraße/ Beusselstraße, dem Hohenzollerndamm und Kurt-Schuhmacher-Damm sowie der Konstanzer Straße und Masurenallee.

In einer Pressemitteilung der „Letzten Generation“ heißt es: „Bürger:innen der Letzten Generation blockieren zur Zeit die vierte Woche in Folge friedlich Berliner Autobahnen. Damit prangern sie das ,kriminelle Führungsversagen' der Regierung Scholz an, die weiterhin neue Ölbohrungen in der Nordsee plant.“

Eine festgeklebte Aktivistin, Sonja Manderbach, Kirchenmusikerin und Mutter, begründet ihren Protest damit, dass die Regierung die Bevölkerung nicht retten werde. Zudem sehe sie die Politik in der Schuld „Scholz wird uns über die Klippe in die Klimakatastrophe stürzen.“

Betroffene Autofahrer haben indes wenig Verständnis: Ein Twitter-Video soll zeigen, wie ein Mann selbst versucht, die Straße zu räumen.

GdP: „Auch mal Staatsanwälte auf die Straße schicken“

Ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei zeigt sich wenig überrascht: „Es war klar, dass es nach der kleinen Pause am Wochenende wieder munter weiter geht und Einzelne wieder massiv in den alltäglichen Ablauf von Zigtausenden eingreifen. Statt sich den Schwarzen Peter hin- und herzuschieben, muss es jetzt langsam aber sicher mal darum gehen, behördenübergreifend zu agieren. “, so Benjamin Jendro.

Weiter sei es kein Zufall, dass dieser Protest jeden Tag aufs Neue in der Hauptstadt stattfinden würde. Berlin gelte über die Landesgrenzen hinaus als Wohlfühl-Biotop, in dem sich Menschen auf die Straßen setzen und auch kleben könnten, ohne dass es juristische Folgen hätte.

„Wenn Berlins Justiz der Meinung ist, Berlins Polizei würde schlecht arbeiten, könnte man auch mal Staatsanwälte auf die Straße schicken. So könnte man vor Ort genau klären, was benötigt wird und gemeinsam im Interesse der Menschen dieser Stadt an Lösungen arbeiten.“, führt Jendro aus.