Berlin: Letzte Generation kündigt Ende der Straßenblockaden an

Die umstrittene Klima-Aktionsgruppe will in diesem Sommer vorerst keine Straßen mehr blockieren. Erst im Herbst soll es womöglich neue Proteste geben.

Polizeibeamte tragen Demonstranten von der Stadtautobahn im Berliner Stadtteil Schöneberg. Diese wurde noch am Freitag von Aktivisten der Letzten Generation blockiert.
Polizeibeamte tragen Demonstranten von der Stadtautobahn im Berliner Stadtteil Schöneberg. Diese wurde noch am Freitag von Aktivisten der Letzten Generation blockiert.dpa

Die Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben das Ende ihrer Blockadeaktionen in Berlin verkündet. Die Gruppe teilte am Freitag mit, sie unterbreche jetzt ihre „Widerstandshandlungen, um in Hunderten Vorträgen mehr Menschen einzuladen und zu trainieren mitzumachen“. Die Aktivisten erklärten jedoch zugleich, im Herbst erneut in der Hauptstadt protestieren zu wollen, sollte die Bundesregierung nicht von ihrem „zerstörerischen Kurs“ abrücken.

Die Aktivisten nannten den Kurs „totbringend“. Neues Öl, Gas und Kohle sei „fossiler Wahnsinn“, hieß es in der Erklärung. Dieser stürze „heute schon Millionen Menschen im globalen Süden und auch uns in unermessliches menschliches Leid“.

Die Gruppe hatte in den vergangenen Tagen mehrmals Autobahnblockaden in der Hauptstadt gestartet, zudem vor dem Bundeskanzleramt und dem Bundeswirtschaftsministerium demonstriert. Auch an anderen Orten gab es in den vergangenen Monaten Blockadeaktionen, etwa in Frankfurt am Main und Hamburg sowie an mehreren Flughäfen. Im Vorfeld der Bundestagswahl im vergangenen Jahr waren zudem mehrere Aktivisten in einen Hungerstreik getreten.

Gleichzeitig machen andere Klimaaktivisten keine Sommerpause. Mitglieder der Gruppe Tyre Extinguishers haben diese Woche auf SUV-Fahrzeuge abgezielt – sie machen die Reifen platt und hinterlassen ein Bekennerschreiben. Nach Angaben der Berliner Polizei sind schon mehrere solche Aktionen in Berlin gemeldet worden, weitere werden erwartet.