Klimaaktivisten blockieren Verkehrsministerium in Berlin

Klimaaktivisten der Gruppe Scientist Rebellion stehen am Dienstagmorgen vor dem Bundesverkehrsministerium und halten den Verkehr auf.

Das Bundesverkehrsministerium in Berlin
Das Bundesverkehrsministerium in BerlinImago/Jürgen Ritter

Klimaaktivisten der Gruppe Scientist Rebellion haben am Dienstagmorgen den Eingang des Bundesverkehrsministeriums blockiert. Wie die Aktivisten auf Twitter mitteilen,  geht es ihnen darum, fossile Brennstoffe durch ein Tempolimit einzusparen. Außerdem fordern sie die Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets.

Der Treppenaufgang des Ministeriums wurde mit Rote-Bete-Saft beschmiert. Die Klimaaktivisten versuchten sich laut dem Bericht, auf der Invalidenstraße anzukleben. Wegen der nassen Fahrbahn klappte das allerdings nicht. Acht Aktivisten klebten sich deswegen auf dem Schwarzen Weg vor dem Bundesverkehrsministerium fest. Die Berliner Polizei ist derzeit vor Ort und verschafft sich ein Bild von der Situation.

Scientist Rebellion ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern

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Nach Angaben der Gruppe Scientist Rebellion waren an der Aktion 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf europäischen Ländern beteiligt. Sie hätten wissenschaftliche Artikel zur Klimakrise an das Gebäude des Ministeriums geklebt. Auf Transparenten, die auf dem Twitter-Account der Gruppe zu sehen waren, stand unter anderem „Stoppt den rasenden Stillstand“ und „Zusammen gegen das Klimaversagen“.

Von allen Beteiligten seien die Personalien aufgenommen worden, sagte die Polizeisprecherin. Zudem wurden die Festgeklebten von der Polizei gelöst.

Scientist Rebellion ist eigenen Angaben zufolge ein 2021 gegründeter Zusammenschluss von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit ihren Aktionen rufen sie zu sofortigen Maßnahmen zur Begrenzung der Klimakrise auf. Als Teil der Koalition Unite Against Climate Failure (Zusammen gegen das Klimaversagen) hätten Mitglieder der Gruppe auch am Sonntag und Montag bei Protestaktionen in Berlin mitgemacht. Dabei waren Aktivisten unter anderem in das Bundesfinanzministerium eingedrungen.

Zu den Bündnispartnern der seit Mitte Oktober 2022 laufenden Kampagne gehören nach Angaben von Scientist Rebellion auch die Gruppen Letzte Generation, Debt for Climate, End Fossil Occupy, und Jetzt oder Nie – Eltern gegen die Fossilindustrie.

Letzte Generation hatte bereits in der vergangenen Woche erneut Autobahnausfahrten in Berlin blockiert und falsche Feueralarme ausgelöst. Für diese Woche waren weitere Aktionen angekündigt worden. Die Gruppe fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz und ist seit Anfang des Jahres mit Blockaden und anderen Aktionen aktiv. Demonstranten störten auch Fußballspiele und klebten sich in Museen an Bilderrahmen fest.