Potsdam/Berlin-Die Wetterprognosen verheißen für die nächste Zeit auch hierzulande wieder sommerliche Hitze mit Temperaturen von mehr als 30 Grad. Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen sehen sich jedoch im Sinne von Mitarbeitern und Patienten beziehungsweise Bewohnern gut gerüstet, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Der Klimawandel verändere die Gesundheits- und Pflegearbeit in Deutschland, sagte die Vorständin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Andrea Asch, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Hitzewellen stellen vor allem unsere stationäre Pflegeeinrichtungen zusätzlich vor besondere Herausforderungen.“
Daher würden für sie aktiv Hitzeschutzpläne erarbeitet und Mittel für Projekte aus dem Bundesprogramm zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen beantragt. „Aus den Mitteln wurden beispielsweise zahlreiche Trinkwasserspender installiert, in der Diakoniestation Spandau ein Gründach zur Gebäudekühlung errichtet und zuletzt im März 2022 die Erstellung eines Konzeptes zur Anpassung an das Klima im Evangelischen Krankenhaus Luckau finanziert.“
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Wie bei der Diakonie und beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) wird auch in den Häusern der Caritas darauf geachtet, dass die Senioren bei Hitze viel Wasser trinken und sich im Schatten aufhalten. „Nachts wird gelüftet und tagsüber werden die Fenster abgedunkelt, berichtete Caritas-Sprecherin Claudia Kienapfel. „Die Pflegekräfte sorgen dafür, dass Raumtemperaturen unter 26 Grad Celsius bleiben, sie bieten auch bettlägerigen Menschen Kühlmöglichkeiten für den Körper an“, berichtete die Diakonie.
Das Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann ist an sehr heißen Tagen darauf eingestellt, dass Patienten mit hitzebedingten Symptomen wie Flüssigkeitsmangel und Kreislaufproblemen in die Notaufnahme gebracht werden. „Wichtige Bereiche, wie Intensivstationen oder der OP-Bereich sind grundsätzlich klimatisiert, um gleichbleibende Temperaturen zu gewährleisten“, teilte das Klinikum mit. Patienten und Mitarbeiter würden mit Getränken versorgt.
Auch im Klinikum Frankfurt (Oder) werden bei Hitzewellen im Sommer mehr Patienten mit entsprechenden Symptomen erwartet. Die meisten von ihnen könnten aber nach einer ambulanten Behandlung wieder nach Hause gehen, teilte das Klinikum mit. In der Zentralen Notaufnahme gebe es Patientenzimmer, die an heißen Tagen gekühlt werden könnten.
Eine besondere Herausforderung sei für die Beschäftigten der Pflegeeinrichtungen in den Sommermonaten die Corona-Pandemie, berichtete der DRK-Landesverband. Sobald Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet würden, müssten die Mitarbeiter bei deren Versorgung eine komplette Schutzausrüstung tragen. „Bei sehr hohen Temperaturen kann dies für die Beschäftigten sehr anstrengend sein.“
Das DRK rechnet in überschaubarem Umfang auch mit mehr Rettungseinsätzen, wenn die Temperaturen deutlich steigen sollten. „Der Großteil der Bevölkerung ist doch sehr vernünftig und rennt nicht bei der größten Mittagshitze draußen herum“, sagte Rettungsdienst-Referent Frank Erfurth in Potsdam. „Die letzten Jahre, in denen es so richtig heiß wurde, haben wir das immer wieder bewältigt.“
Das Risiko Nummer eins sei der Hitzschlag. Das gelte für ältere Menschen, die zu wenig trinken und sich dann länger in der Sonne aufhalten, erklärte Erfurth. „Es geht aber schon los bei Motorradfahrern, die eine Lederkombi anhaben und dann an vielen roten Ampeln stehen bleiben müssen.“ Für den Körper sei das manchmal schon zu viel. Generell wichtig sei in jedem Fall, ausreichend zu trinken - zwei bis drei Liter am Tag.
Auch für die Mitarbeiter des Rettungsdiensts seien hohe Temperaturen ein Problem, sagte Erfurth. Viele Fahrzeuge seien zwar mit einer Klimaanlage ausgestattet. Aber bei Einsätzen im Freien der Hitze ausgesetzt zu sein, sei ausgesprochen belastend.