Krawalle vor dem Reichstag: Demonstrant muss Geldstrafe zahlen

Knapp zwei Jahre nach der Eskalation bei Protesten vor dem Reichstagsgebäude ist ein Mann zu einer Geldstrafe von 2400 Euro verurteilt worden.

Im August 2020 besetzten mehrere Hundert Demonstranten die Treppen des Reichstagsgebäudes.
Im August 2020 besetzten mehrere Hundert Demonstranten die Treppen des Reichstagsgebäudes.dpa/Achille Abboud

Im Zusammenhang mit den Krawallen vor dem Reichstagsgebäude vor knapp zwei Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft noch immer in zahlreichen Fällen. Nun wurde ein 49-Jähriger vor dem Amtsgericht Tiergarten zu einer Geldstrafe verurteilt, wie der RBB berichtet. Das Gericht habe den Mann am Freitag der Beleidigung und des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte schuldig gesprochen.

Angeklagter: „Hatte wirklich eine große Klappe“

Bei der Urteilsverkündung zeigte sich der Angeklagte einsichtig und nahm die vom Gericht verhängte Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 30 Euro an. „Ich war sehr aufgebracht. Ich war auch allgemein sehr beleidigend“, gab der Mann zu. Sein Verhalten bei den Krawallen in Berlin sei ihm rückblickend äußerst unangenehm. „Ich hatte wirklich eine große Klappe“, so der selbstständige Handwerker.

Am 29. August 2020 hatten sich rund 1000 Menschen nach einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Im Laufe der sich zuspitzenden Proteste war es einigen Hundert Menschen gelungen, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen und die Treppe des Bundestags zu besetzen. Der am Freitag verurteilte gehörte nicht dazu.