Kreml meldet: Russisches Kriegsschiff bei Sicherung von Gaspipelines angegriffen

Ukrainische Streitkräfte sollen nahe des Bosporus das Schiff „Iwan Churs“ mit Drohnen angegriffen haben. Unbemannte Wasserfahrzeuge seien zerstört worden. 

Das russische Aufklärungsschiff „Iwan Churs“
Das russische Aufklärungsschiff „Iwan Churs“picture allianz/dpa

Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf ein russisches Kriegsschiff abgewehrt, das mit der Bewachung von Gaspipelines in türkischen Gewässern beauftragt war. „Die ukrainischen Streitkräfte haben erfolglos versucht, das Schiff ‚Iwan Churs‘ der Schwarzmeerflotte anzugreifen (...)“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Telegram mit. Drei unbemannte Wasserfahrzeuge, auch Drohnenschiffe genannt, seien dabei zerstört worden.

Der Angriff ereignete sich demnach am frühen Mittwochmorgen „140 Kilometer nordöstlich des Bosporus“, als das russische Schiff ��Aufgaben zum sicheren Betrieb der Gaspipelines Turkish Stream und Blue Stream ausführte.“ Die Türkei äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Kampfhandlungen im Schwarzen Meer

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine am 24. Februar 2022 ist es im Schwarzen Meer bereits zu mehreren Zwischenfällen unter Beteiligung russischer Kriegsschiffe oder Flugzeuge gekommen. Im März stürzte eine US-Militärdrohne nach einem Vorfall mit einem russischen Kampfjet ins Schwarze Meer, was die diplomatischen Spannungen zwischen Washington und Moskau verschärfte.

Im April 2022 sank der Raketenkreuzer „Moskwa“, das Herzstück der Schwarzmeerflotte. Russland sprach von einer „Explosion an Bord“. Die Ukraine erklärte, das Kriegsschiff durch Raketenbeschuss versenkt zu haben.

Ein unter Vermittlung der Uno und der Türkei erzieltes Abkommen regelt die sichere Ausfuhr von Getreideschiffen aus ukrainischen Häfen durch das Schwarze Meer in Richtung Asien und Afrika. Das Getreideabkommen wurde am 17. Mai um weitere zwei Monate verlängert.