Kreml: Nato-Beitritt Finnlands wäre „eindeutig“ Bedrohung für Russland

Finnland hat sich für einen Nato-Beitritt ausgesprochen. Die Reaktion Russlands lässt nicht lange auf sich warten. Die Welt würde dadurch nicht sicherer, warnt ein Kreml-Sprecher.

Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Putin, sieht einen möglichen Nato-Beitritt Finnlands als „eindeutige“ Bedrohung für Russland.
Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Putin, sieht einen möglichen Nato-Beitritt Finnlands als „eindeutige“ Bedrohung für Russland.AP/Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin

Ein Nato-Beitritt Finnlands wäre nach Einschätzung der Führung in Moskau „eindeutig“ eine Bedrohung für Russland. Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag erklärte, würde eine Ausweitung des Militärbündnisses und eine Nato-Annäherung an die russischen Grenzen „die Welt und unseren Kontinent nicht stabiler und sicherer machen“.

Mit „eindeutig“ antwortete der Kreml-Sprecher auf die Frage, ob Russland einen Nato-Beitritt Finnlands als Bedrohung ansehen würde. „Alles wird davon abhängen, wie dieser Prozess vonstatten geht, wie weit die militärische Infrastruktur an unsere Grenzen heranrücken wird“, sagte Peskow.

Finnland: Entscheidung über Nato-Betritt fällt am Wochenende

Kurz zuvor hatte sich die finnische Staatsführung für einen Beitritt zur westlichen Militärallianz ausgesprochen und erklärt, die Entscheidung darüber werde am Wochenende fallen.

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Nach dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar hatte die öffentliche Meinung in Finnland eine dramatische Kehrtwende hin zu einem Ja zur Nato-Mitgliedschaft vollzogen.

Finnland teilt mit Russland eine 1300 Kilometer lange Grenze. Jahrzehntelang wahrte das skandinavische Land den Status der militärischen Neutralität.