Kretschmanns Facebook-Seite nach Attacken geschlossen

Sogenannte „Corona-Rebellen“ und Verschwörungsideologen hatten im Sekundentakt auf Kretschmanns Facebook-Seite Drohungen und Schmähungen gepostet.

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württembergdpa/Christoph Schmidt

Stuttgart-Nach einem massiven Angriff durch „Corona-Rebellen und Verschwörungsideologe“" auf die Facebook-Seite des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom Netz genommen. Die Seite sei nach Veröffentlichung des jüngsten Podcasts des Politikers am Freitagabend ununterbrochen angegriffen worden, teilte die Pressestelle des Staatsministeriums mit.

„Im Sekundentakt posteten die Nutzerinnen und Nutzer zahlreiche Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Inhalte“, hieß es vom Staatsministerium. Insgesamt seien in 20 Stunden weit mehr als 4000 Kommentare eingegangen. An einer sachlichen Diskussion sei keiner der Störer interessiert gewesen. Vielmehr hätten sie auch andere Nutzerinnen und Nutzer massiv attackiert. Deshalb habe sich die Pressestelle am Samstag „schweren Herzens“ entschieden, die Facebook-Seite vorübergehend vom Netz zu nehmen. Ein normaler Betrieb der Seite sei nicht mehr möglich gewesen.

Kretschmann hatte sich am Freitag auf Youtube in seinem Podcast dafür entschuldigt, dass er trotz der Corona-Vorschriften am Berliner Flughafen Tegel kurz keinen Mundschutz getragen habe.  Er sagte außerdem: „Seit vielen Monaten kämpfen wir mit Corona. Und es ist noch nicht vorbei. In manchen Kommentaren auf meiner Facebook-Seite hört sich das anders an. Dort schreiben manche Mitbürger, die Pandemie sei jetzt weitgehend vorüber und das mit den Schutzmaßnahmen müsse man nicht mehr so ernst nehmen. Ich sage Ihnen ehrlich: Solche Kommentare bereiten mir echte Sorge.“