Ukraine sieht veränderte Kriegsführung russischer Armee

Die neue Taktik Russlands sei, Wohnviertel zu attackieren und Druck auf westliche politische Eliten auszuüben, sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak.

Feuerwehrleute des nationalen Katastrophenschutzes der Ukraine arbeiten an einem durch russischen Raketenangriff beschädigten Wohnhaus, etwa 50 Kilometer südwestlich von Odessa.
Feuerwehrleute des nationalen Katastrophenschutzes der Ukraine arbeiten an einem durch russischen Raketenangriff beschädigten Wohnhaus, etwa 50 Kilometer südwestlich von Odessa.AP/Nina Lyashonok

Gut vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs sieht der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak eine veränderte Kriegsführung der russischen Armee. „Es ist eine neue Taktik Russlands: Wohnviertel zu attackieren und Druck auf westliche politische Eliten auszuüben, um die Ukraine zu zwingen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen“, sagte Podoljak nach Berichten verschiedener Medien am Sonnabend in Kiew. Moskau nehme keine Rücksicht darauf, wie die Welt auf „unmenschliche Angriffe“ mit Marschflugkörpern auf Wohnviertel reagiere. Diese Taktik werde aber nicht aufgehen.

Russland kämpfe nicht, um Gebietsgewinne zu erzielen, sondern um die Ukraine zu zerstören und eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa zu schaffen, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er verstehe nicht, „warum es im Westen immer noch einflussreiche Politiker gibt, die glauben, dass man mit Russland sprechen kann. Das ist Unsinn.“

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Moskaus Taktik bestehe darin, die Welt so zu erschrecken, dass sie sich vom Krieg in der Ukraine abwende und sage: „Tut alles, was sie wollen. Hauptsache, dieser Horror geht nicht weiter, damit wir ihn nicht jeden Tag auf den Seiten unserer Zeitungen oder im Fernsehen sehen.“