Berlin: Unseriöse Buchverkäufer betrügen Senioren ums Ersparte

Die Täter preisen bei Haustürgesprächen angeblich wertvolle Nachbildungen historischer Bücher an. Doch deren Wert liegt nur bei einem Bruchteil des Geforderten.

Ein Haustürverkäufer drängelt sich in eine Wohnung. (Symbolbild)
Ein Haustürverkäufer drängelt sich in eine Wohnung. (Symbolbild)Imago/Blickwinkel

Die Polizei warnt vor betrügerischen Buchverkäufern. Die unseriösen Händler verwickeln insbesondere Senioren in Haustürgespräche und bieten angeblich wertvolle Nachbildungen historischer Bücher an.

Das RBB-Magazin „Supermarkt“ dokumentiert jetzt einen Fall, in dem eine Brandenburger Rentnerin mehr als 27.500 Euro für eine angeblich originalgetreue Nachbildung eines historischen Buchs bezahlte. Der tatsächliche Wert des Faksimiles liegt laut Experten bei 5000 bis 7500 Euro.

LKA Berlin ermittelt in mehr als 100 Fällen

Im Landeskriminalamt Berlin wird offenbar in über 100 Fällen gegen unseriöse Buchhändler ermittelt. Die zumeist älteren Käufer würden durch diese Geschäfte oft um ihre gesamten Ersparnisse gebracht, so der RBB.

Trotzdem sei die Betrugsabsicht schwer zu beweisen. Bisher konnte noch kein dubioser Händler vor Gericht verurteilt werden. Eine Strafanzeige bei der Polizei sollten Geschädigte dennoch erstatten.

Firmen locken Verkäufer mit 80.000 Euro Verdienst

Die Haustürverkäufer wurden von den Firmen, bei denen sie beschäftigt sind, oft mit hohen Verdienstmöglichkeiten gelockt. Laut RBB-Recherchen versprach ein Unternehmen bis zu 80.000 Euro im Monat.