Kroatien kämpft mit steigenden Corona-Zahlen

Das beliebte Urlaubsland vermeldete in den vergangenen Tagen Rekordzahlen bei den Neuinfektionen. Zunehmend infizieren sich auch Deutsche dort.

Der Strand in Makarska.
Der Strand in Makarska.imago images/Pixsell/Toni Katic/HaloPix

Zagreb-Das Urlaubsland Kroatien kämpft mit einer steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen. Am Freitag vermeldeten die Gesundheitsbehörden 208, am Donnerstag 180 neue Fälle für die jeweils letzen 24 Stunden, wie kroatische Medien berichteten. Es handelte sich um die jeweils höchsten Tageswerte, die das EU-Land an der Adria seit dem Beginn der Pandemie registrierte.

Kroatien ist für viele Deutsche, aber auch Österreicher und Bürger anderer mitteleuropäischer Länder eine beliebte Urlaubsdestination. Zuletzt wurden in Deutschland und Österreich zunehmend Urlaubsrückkehrer aus Kroatien registriert, die sich dort mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Bei vielen von ihnen handelt es sich um junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten. Österreich warnt nun vor Reisen in das Land. Die deutsche Bundesregierung hat bislang keine Reisewarnung für Kroatien ausgesprochen.

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Die Regierung in Kroatien bemüht sich indes, die Bedeutung der vermehrten Corona-Fälle herunterzuspielen. „Die Zahlen werden wahrscheinlich im Rahmen dieser Grenzen bleiben, vielleicht werden sie sogar noch ein wenig steigen, aber es gibt kein exponentielles Wachstum“, sagte der stellvertretende Innenminister Damir Trut am Freitag dem Nachrichtensender N1.

Einige Clubs und Party-Meilen an der kroatischen Adriaküste sind bekannt für ihre ausgelassene Feierstimmung. Dazu meinte Trut, dass derartige Lokalitäten nun nur noch bis Mitternacht geöffnet haben dürften. „Mit den Maßnahmen sind wir nicht zu spät dran“, fügte er hinzu. „Wir balancieren zwischen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Interessen.“

Reisewarnungen wie die aus Österreich könnten jedenfalls dem kroatischen Fremdenverkehr einen herben Rückschlag versetzen. Zuletzt meldete das kroatische Fremdenverkehrsamt, dass die Buchungslage im Lichte der Pandemie weit weniger schlimm sei als ursprünglich befürchtet. Statt einem erwarteten Rückfall von 70 bis 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr seien es derzeit lediglich 55 bis 50 Prozent weniger Übernachtungen.