In Berlin soll eine neue Halle für radioaktive Abfälle gebaut werden. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, ist die bisherige Lagerstätte auf dem Gelände des ehemaligen Forschungsreaktors Wannsee fast voll. Die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle stammen hauptsächlich aus Forschungseinrichtungen, Krankenhäusern und Unternehmen. Ende 2021 sollten bereits 784 der vorhandenen 800 Kubikmeter mit Müll gefüllt gewesen sein.
Als die Lagerstätte Anfang der 1980er-Jahre eingerichtet wurde, war nicht klar, dass sie so lange in Betrieb sein würde. „Aufgrund der mehrmaligen und fortgesetzten Verschiebung der Inbetriebnahme des Endlagers zeichnet sich die Notwendigkeit einer Kapazitätserweiterung der Landessammelstelle Berlin ab“, so Wissenschaftsstaatssekretärin Armaghan Naghipour.
Radioaktive Abfälle fallen etwa bei der Tumor-Behandlung an
Nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung soll das erste deutsche Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in dem früheren Eisenerzbergwerk ab 2027 in Betrieb gehen. In Berlin werde schneller eine Lösung benötigt. Mehr als 15 Millionen Euro seien laut Berliner Senat die Kosten für den Bau einer neuen Lagerhalle, um die Kapazität der Berliner Sammelstelle zu erweitern. Allein für Planungskosten sind für das Haushaltsjahr 2022 zunächst 2,5 Millionen Euro und 2023 noch einmal eine Million Euro vorgesehen.
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Radioaktive Abfälle entstehen etwa im Zusammenhang mit Diagnose und Therapie bei Tumorbestrahlungen oder bei der Produktion von Glühbirnen und Leuchtstoffen. Auch Industrieunternehmen und Materialprüfer erzeugen schwach- bis mittelradioaktive Rückstände.
