Deutschland bittet Katar angeblich um Munition für Gepard-Panzer

Der ukrainische Botschafter Melnyk will auf das deutsche Gepard-Angebot verzichten, wenn es nicht genug Munition gibt.

Ein in einer Sonderfarbe lackierter Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard auf einem Schießplatz
Ein in einer Sonderfarbe lackierter Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard auf einem Schießplatzdpa/Carsten Rehder

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sorgt sich um fehlende Munition für die von der Bundesregierung angekündigte Lieferung von Gepard-Panzern. Wie ntv berichtet, wies Melnyk darauf hin, dass die Flugabwehrkanonenpanzer ohne Munition nutzlos seien. Der Diplomat kündigte zudem an, dass die Ukraine auf das Angebot wohl verzichten müsse, sollte die Munition in den nächsten Tagen nicht beschafft werden.

Überdies sagte Melnyk, dass sein Land von dem Angebot der Bundesregierung völlig überrascht gewesen sei. Denn, so Melnyk, „diese Waffensysteme haben wir noch in den ersten Kriegstagen in Berlin erbeten, weil die ukrainische Armee sie gut gebrauchen würde“. Seiner Regierung sei mitgeteilt worden, dass es gar keinen Sinn mache, weil die notwendige Munition fehle. „Bis heute hat sich dabei nichts geändert“, erklärt Melnyk. Deshalb habe das Thema Gepard zuletzt nicht auf der Tagesordnung bilateraler Gespräche gestanden.

Gepard-Produzent hat nur 23.000 Schuss Munition vorrätig

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung, die sich auf Regierungskreise beruft, kann der deutsche Produzent KMW derzeit nur 23.000 Schuss Munition zur Verfügung stellen. Die beiden Hauptwaffen des Gepards benötigen jedoch offenbar rund 1100 Schuss – pro Minute.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht verspricht im ZDF, dass die Bundesregierung „selbstverständlich“ auch weiterhin „unterstützend tätig“ gegenüber der Ukraine sei. Man wolle dafür sorgen, „dass ausreichend Munition organisiert werden kann“. Laut dem Bericht ist Lambrechts Ministerium nun auf der Suche nach weiterer Munition – unter anderem in Katar.

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