Hunter Biden verklagt Computer-Reparaturgeschäft wegen veröffentlichter E-Mails

Im Herbst 2020 machten gefundene E-Mails auf Hunter Bidens Laptop Geschäftsbeziehungen mit China publik. Daraufhin stand Joe Biden im US-Wahlkampf unter Druck.

Hunter Biden, Sohn des US-Präsidenten, verklagt einen Computer-Reparaturladen wegen Verbreitung sensibler Daten.
Hunter Biden, Sohn des US-Präsidenten, verklagt einen Computer-Reparaturladen wegen Verbreitung sensibler Daten.Andrew Harnik/AP

Hunter Biden hat Klage gegen den Besitzer eines Computer-Reparaturgeschäfts wegen unzulässiger Verbreitung sensibler Daten eingereicht. Zudem soll geklärt werden, wie Bidens Daten vor fast fünf Jahren überhaupt in den Besitz des Unternehmens gelangten, berichtet die Washington Post

In der Klage, die am Freitagmorgen beim US-Bezirksgericht in Delaware eingereicht wurde, behaupten Biden jr. und seine Anwälte, dass John Paul Mac Isaac kein Recht hatte, Kopien privater Informationen anzufertigen und diese zu verbreiten. Sie beschuldigen ihn in sechs Fällen der Verletzung der Privatsphäre, einschließlich der Verschwörung zur Beschaffung und Verbreitung der Daten. Der Reparaturladen behauptet hingegen, Biden habe damals seinen Laptop abgegeben – und ihn nie abgeholt.

Im Herbst 2020 – kurz vor der US-Präsidentenwahl – hatte die New York Post einen Artikel veröffentlicht, in dem über einen Laptop berichtet wurde, der angeblich Hunter Biden gehörte. Auf dem Gerät waren diverse E-Mail-Konversationen entdeckt worden – einige mit vertraulichen Inhalten. 

Laptop-Affäre: Hunter Biden führte Geschäfte mit chinesischem Unternehmen

Aus den gefundenen E-Mails gehen Geschäftsbeziehungen zwischen Biden und dem chinesischen Mischkonzern CEFC China Energy hervor. Der Konzern zahlte über ein Jahr lang 4,8 Millionen US-Dollar an Unternehmen, die von Hunter Biden und seinem Onkel kontrolliert werden. Außerdem erhielt Biden einen zusätzlichen Vorschuss von einer Million US-Dollar.

In den E-Mails ging es auch um ein Treffen des damaligen Vizepräsidenten Joe Biden mit dem Mitarbeiter einer ukrainischen Firma namens Burisma, in deren Aufsichtsrat Hunter Biden damals saß. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump warf Biden sen. 2019 Korruption vor und bat die ukrainische Regierung, eine Untersuchung einzuleiten.

Daraufhin reagierten 51 ehemalige hochrangige Geheimdienstmitarbeiter mit einem Brief. Darin stellten sie die These auf, dass die Veröffentlichung der E-Mails „alle klassischen Anzeichen einer russischen Desinformationskampagne“ aufweise. Mittlerweile wurde die Echtheit der E-Mails bestätigt. Ebenfalls gesichert ist, dass der Laptop von Hunter Biden stammte.

Sein Laptop war der New York Post von Trumps Anwalt Rudy Giuliani übergeben worden. Giuliani behauptete, der aktuelle US-Präsident habe in seiner Amtszeit als Vizepräsident Ermittlungen gegen seinen Sohn unterbunden und auf diese Weise seine Position missbraucht.