Laschet bricht Besuch im Flüchtlingslager Moria ab

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident hatte eine Visite im sogenannten wilden Teil des Camps geplant. Diese wurde aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt.

Armin Laschet (r.), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, besucht das Flüchtlingslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos. 
Armin Laschet (r.), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, besucht das Flüchtlingslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos. dpa/Dorothea Hülsmeier

Moria-Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat einen Besuch im überfüllten Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Laschet hatte am Dienstag nach dem Besuch des Container-Bereichs eine Visite im sogenannten wilden Teil außerhalb des Camps geplant. Auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs wurde der Besuch in dem Teil kurzfristig abgesagt. Zuvor hatten sich Gruppen von Flüchtlingen aus Afghanistan und Afrika versammelt und in Sprechchören „Free Moria“ gerufen.

Nach Angaben von NRW-Regierungssprecher Christian Wiermer sagte der Sicherheitschef, die Flüchtlinge hätten Laschet für den „Prime Minister of Germany“ gehalten. Ein starkes Aufgebot an Sicherheitskräften schirmte Laschet vor den Flüchtlingen ab.

Das 2015 auf einer früheren Militäranlage errichtete Aufnahmezentrum ist mit mehr als 14.000 Flüchtlingen das größte Flüchtlingslager Europas und restlos überfüllt. Um das eigentliche Camp herum haben Migranten Zelte und provisorische Behausungen errichtet.

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In dem und um das Lager kommt es immer wieder zu Schlägereien und Messerstechereien zwischen Migranten verschiedener Nationalitäten. Vor allem im wegen der Überfüllung des Hauptlagers gebildeten Satellitencamp herrscht Gesetzlosigkeit. Immer wieder kommt es dort zu Gewalttaten, die in den vergangenen fünf Jahren mehrere Menschen das Leben gekostet haben.

Anschließend fuhr der NRW-Regierungschef in das Camp Kara Tepe. In dem als „Vorzeigelager“ geltenden Camp halten sich etwa 1300 Menschen auf. Dieser Besuch lief zunächst ohne Zwischenfälle ab.