Essen-Die Universitätsklinik Essen hat rund 40.000 Schutzkittel der Modefirma van Laack, deren Bestellung von der Opposition im Landtag kritisiert wird, ausgemustert. Die Kittel würden „beim Anziehen schnell reißen“, teilte die Klinik auf Anfrage mit. Die gut 40.000 vom Land bereitgestellten Kittel seien Ende August angekommen, aber nicht für die Verwendung freigegeben worden.
„Wir setzen zum Schutz unserer Anwender und Patienten nur Schutzkittel aus Vlies ein, die gem. DIN EN ISO 10993-5 geprüft und zertifiziert sind“, hieß es in der Mitteilung. Die van-Laack-Kittel – die in 476 Paketen kamen – würden derzeit gelagert. Die Klinik bestätigte damit einen Bericht des Podcasts Lauer und Wehner.

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Einem gemeinsamen Bericht der Magazine Capital und Stern zufolge sagte eine van-Laack-Sprecherin: „Selbstverständlich erhalten unsere Kunden ausschließlich Lieferungen, die den Anforderungen und Kriterien der Bestellungen entsprechen.“ Das Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen bestätigte den beiden Medien auf Anfrage, dass die Kittel nicht vollständig den Anforderungen der europäischen Verordnung für Schutzausrüstung im Gesundheitsbereich entsprechen.
Landesgesundheitsministerium NRW bestätigt jetzt auf Anfrage von @sternde und @capitalMagazin : Van-Laack-Kittel entsprächen„nicht vollständig den Anforderungen“ der europäischen Verordnung für Schutzausrüstung @t_stoneman https://t.co/4KJODXT0QI pic.twitter.com/ceH3pl0OU5
— Hans-Martin Tillack (@hmtillack) December 15, 2020
Die Beschaffung der Schutzkittel ist am Mittwoch auch Thema in der Plenarsitzung des nordrhein-westfälischen Landtags. Das Geschäft mit dem Modehersteller van Laack hatte für Debatten gesorgt, da der Sohn von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Kontakt zu der Firma hergestellt hatte. Johannes Laschet ist Modeblogger und Werbepartner der Firma aus Mönchengladbach.
