Laschet verteidigt Umgang mit „Querdenker“, Twitter-User witzeln über Lauterbach

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Erfurt hatte ein Mann die Bühne gestürmt. Armin Laschet hatte damit kein Problem. Lauterbachs Kritik wird zum Boomerang.

Ein Mann stürmt am Freitagabend bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung in Erfurt die Bühne. Armin Laschet ließ ihn sprechen. Der Mann kritisierte die Corona-Maßnahmen scharf.
Ein Mann stürmt am Freitagabend bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung in Erfurt die Bühne. Armin Laschet ließ ihn sprechen. Der Mann kritisierte die Corona-Maßnahmen scharf.dpa/Martin Schutt

Erfurt/Hagen-Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat seinen Umgang mit einem Gegner der Corona-Maßnahmen verteidigt. Laschet hatte sich am Freitagabend bei einem Auftritt in Erfurt länger auf sehr geringe Distanz mit dem Mann unterhalten, nachdem dieser plötzlich auf die Bühne gekommen war. „Ich finde nicht, dass man dann mit Sicherheitskräften ihn wegbewegen sollte, sondern dass man zuhört und sagt, ich versuche, Antworten zu geben“, sagte Laschet am Sonntag in Hagen. „Unser Land ist zu aufgewühlt, zu aggressiv, als dass man das noch befeuern sollte“, meinte der NRW-Ministerpräsident bei einem gemeinsamen Auftritt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). „Eigentlich sollte keiner auf die Bühne kommen, das ist auch wahr. Aber wenn er da ist, muss man ihn anhören. Den Stil will ich auch beibehalten.“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte Laschet nach dem Termin in Erfurt auf Twitter kritisiert und geschrieben: „Unfassbar. Armin Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien. Das ist keine Bürgernähe, sondern einfach dumm.“ Anschließend hatte der SPD-Politiker nachgeschoben: „Ich habe nicht kritisiert, dass er sich von einem Querdenker anschreien lässt. Nur dass er sich auf 20 cm Abstand dabei ohne Masken anschreien lässt.“

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Nach der Kritik von Lauterbach an Armin Laschet schmunzelt die Twitter-Gemeinde über den SPD-Gesundheitsexperten. In den sozialen Netzwerken kursieren Fotos, auf denen Lauterbach in größeren Menschengruppen ebenso keine Corona-Maske trägt und den Abstand nicht immer einhält.

Der Mann in Erfurt hatte sich über die Corona-Maßnahmen der Thüringer Landesregierung in den Schulen beklagt, die in den ersten zwei Wochen ein Bußgeld für Eltern vorsehen, deren Kinder sich weder impfen noch testen lassen und auch nicht als genesen gelten.