Laute Geräusche erschrecken Tausende Berliner: Das ist der Grund

Dumpfe, laute Knallgeräusche wiederholten sich in der Nacht zu Freitag alle 15 bis 20 Sekunden. Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen und wählten den Notruf. 

Das Spandauer Kraftwerk in Siemensstadt wurde 1931 unter dem Namen Kraftwerk West in Betrieb genommen. In der Nacht zu Freitag ertönten von dort aus extrem laute Knallgeräusche (Archivbild). 
Das Spandauer Kraftwerk in Siemensstadt wurde 1931 unter dem Namen Kraftwerk West in Betrieb genommen. In der Nacht zu Freitag ertönten von dort aus extrem laute Knallgeräusche (Archivbild). Hans Richard Edinger

Laute, dumpfe Knallgeräusche hallten in der Nacht zu Freitag durch viele Berliner Bezirke. Alle 15 bis 20 Sekunden ertönte der Krach und verstummte dann wieder. 20 Mal hintereinander. Auf Twitter und Facebook fragten viele Menschen, was sie da aus dem Schlaf riss und ob auch andere die Geräusche hörten. Beschrieben wurde der Lärm ganz unterschiedlich. Demnach klang es für einige wie „Donner“, für andere wie „Artilleriefeuer“ oder „ein riesiger Gong“. Die Polizei klärte am nächsten Morgen auf: Es gab Probleme in einem Kraftwerk im Westen der Stadt. 

Ab 0.40 Uhr gingen bei der Polizei und Feuerwehr zahlreiche Anrufe beunruhigter Berliner ein, erklärte ein Polizeisprecher. Etliche Menschen seien aus dem Schlaf gerissen und aufgeschreckt worden. In Spandau, Charlottenburg, Zehlendorf, Moabit und Mitte haben die Menschen die Geräusche gehört. Sie waren kilometerweit zu hören und niemand wusste, woher sie kommen. Einsatzkräfte der Polizei machten schließlich den Ursprung im Spandauer Ortsteil Siemensstadt aus.

Polizei Berlin: Es waren die Sicherheitsventile einer Dampfleitung

In einem Heizkraftwerk an der Otternbuchtstraße wurden nach Angaben der Polizei durch Reglungsschwankungen Sicherheitsventile einer Dampfleitung geöffnet, was sehr laute Knallgeräusche verursachte. Verletzt wurde in dem Heizkarftwerk niemand. „Wahrscheinlich wurden tausende Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt durch den Krach aus dem Schlaf gerissen. Eine Gefährdung für die Bevölkerung lag jedoch zu keiner Zeit vor“, so der Polizeisprecher. 

Erst vor etwa zwei Wochen kam es in dem Kraftwerk zu einer Störung beim Abfahren einer Maschine. Dabei ließen Sicherheitsventile Dampf an die Umgebung ab, teilte das Unternehmen mit. Für viel Aufregung sorgte auch ein Zwischenfall vom Juli 2017. Damals hatte ein Waschbär im Heizkraftwerk Reuter West mit einem Kurzschluss einen lauten Knall und hellen Blitz verursacht.