Lauterbach: „Kinder haben unter der Pandemie mit am stärksten gelitten“

Der Bundesgesundheitsminister will nun den Sportunterricht fördern, da viele Kinder offenbar seit der Pandemie dicker geworden sind.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).dpa/Bernd von Jutrczenka

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will angesichts der steigenden Zahl übergewichtiger Kinder infolge der Coronapandemie den Schulsportunterricht mehr fördern. „Kinder haben unter der Pandemie mit am stärksten gelitten“, sagte Lauterbach der Bild-Zeitung vom Mittwoch. Dass so viel Unterricht und besonders Sportunterricht ausgefallen sei, habe gefährliche Nebenwirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

„So weit sollten wir es nicht noch einmal kommen lassen“, sagte Lauterbach der Zeitung. Sport sei zudem „der beste Weg“, um die psychischen Folgen von Krisensituationen abzufedern. Auch deshalb müsse die Bundesregierung Sportunterricht und -vereine stärker fördern.

Eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der Deutschen Adipositasgesellschaft und der Technischen Universität München unter Eltern hatte ergeben, dass jedes sechste Kind seit der Pandemie dicker wurde. Nach Einschätzung der Eltern nahmen 16 Prozent deutlich an Gewicht zu, bei den Zehn- bis Zwölfjährigen betraf das mit 32 Prozent sogar fast ein Drittel. Der Umfrage zufolge liegt das unter anderem an mangelnder Bewegung. So bewegen sich rund 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen weniger als zuvor, bei den Zehn- bis Zwölfjährigen ist es mit 57 Prozent sogar deutlich mehr als die Hälfte.