Lehrerverband fordert „Migrationsquoten“ an Schulen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands sieht ein „Integrationsproblem“ an deutschen Schulen. Dagegen soll auch eine Quote helfen.

Der Deutsche Lehrerverband will mit einer „Migrationsquote“ die Integration voranbringen.
Der Deutsche Lehrerverband will mit einer „Migrationsquote“ die Integration voranbringen.Imago/Thomas Trutschel

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich für Quoten für Schüler mit Migrationshintergrund an deutschen Schulen ausgesprochen. „Wir haben ein Integrationsproblem in Deutschland“, sagte Meidinger der Bild-Zeitung vom Donnerstag. Wenn Integration erfolgreich sein solle, müssten „verpflichtende vorschulische Förderung, flächendeckende Sprachstandtests und Migrationsquoten“ eingeführt werden.

Wie hoch die Quote sein sollte, sagte Meidinger allerdings nicht. Seiner Meinung nach würden ab einem Anteil von 35 Prozent von Kindern mit Migrationshintergrund in einer Klasse „die Leistungen überproportional abnehmen“. Integration gelinge nicht, wenn zum Beispiel in Klassen an Brennpunktschulen zu 95 Prozent nicht-deutsche Schüler vertreten seien.

Die Definition von Migrationshintergrund ist uneinheitlich – oft wird darunter verstanden, dass jemand selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Laut dem Grundgesetz darf in Deutschland unter anderem niemand wegen „seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden“.