Litauen: Regierungschefin will Hälfte der Ministerposten mit Frauen besetzen
Außerdem hat es sich die konservative Ingrida Simonyte zur Hauptaufgabe gemacht, das Coronavirus zu bekämpfen.

Vilnius-Litauen hat eine neue Regierungschefin. Präsident Gitanas Nauseda ernannte die Konservative Ingrida Simonyte am Mittwoch zur Ministerpräsidentin des baltischen EU- und Nato-Landes. Die 46-Jährige parteilose Ex-Finanzministerin war zuvor am Vortag vom Parlament in Vilnius bestätigt worden.
Nach ihrer Ernennung hat Simonyte nun 15 Tage Zeit, eine neue Regierung zu formen, deren Mitglieder formal vom Staatsoberhaupt bestätigt werden müssen. Danach muss sie sich mit ihrem Kabinett und Regierungsprogramm einer weiteren Abstimmung im Parlament stellen.
Simonyte war in der Vorwoche als Kandidatin für die Regierungsspitze nominiert worden – sie will rund die Hälfte der Ministerposten mit Frauen besetzen. Als Hauptaufgabe ihrer Regierung hatte die Ökonomin wiederholt die Eindämmung des Coronavirus und dessen Auswirkungen als Hauptaufgabe bezeichnet. Litauen mit knapp drei Millionen Einwohnern ist gegenwärtig stark von der Pandemie betroffen.
Simonyte war bei der Parlamentswahl im Oktober als Spitzenkandidatin der siegreichen Vaterlandsunion angetreten, die eine Mitte-Rechts-Regierung mit zwei liberalen Parteien bilden wird. Das Dreierbündnis hält 74 der 141 Parlamentssitze. Bisheriger Regierungschef in Litauen war Saulius Skvernelis.
