Meta macht mit eigener Sprach-KI ChatGPT Konkurrenz

In Sachen Künstliche Intelligenz sorgte ChatGPT für Aufsehen. Nach Google und Microsoft steigt nun auch Mark Zuckerbergs Konzern in das Geschäft ein. 

Der Gründer von Facebook Mark Zuckerberg bringt mit dem Chatbot LLaMA ein Konkurrenzprodukt zu ChatGPT raus. 
Der Gründer von Facebook Mark Zuckerberg bringt mit dem Chatbot LLaMA ein Konkurrenzprodukt zu ChatGPT raus. Noah Berger/AP

Der Facebook-Konzern will nach dem Wirbel um den Text-Automaten ChatGPT bei Chatbots mitmischen. Metas Sprachmodell auf Basis künstlicher Intelligenz solle Forscher in ihrer Arbeit unterstützen, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag am Freitag. Die Technologie trägt den Namen LLaMA.

Ein Meta-Sprecher sagte dem Finanzdienst Bloomberg, das System werde aktuell nicht in Meta-Produkten wie Facebook oder Instagram eingesetzt. Es solle auf künstliche Intelligenz spezialisierten Forschern zur Verfügung gestellt werden.

Microsoft und Google: Tech-Riesen buhlen um KI-Hohheit

Chatbots wie ChatGPT wurden mit gewaltigen Mengen Text darin trainiert, menschliche Sprache zu imitieren. Dabei schätzen sie im Grunde, welches Wort als nächstes kommen soll. Auf diese Weise bilden sie Sätze und Texte, die auch von einem Menschen stammen könnten. Zugleich zeigte sich in Tests von ChatGPT, dass das Programm auf Fragen manchmal mit falschen Informationen antwortet und im Dialog mit Nutzern ausfällig werden kann.

ChatGPT wurde vom Start-up Open AI entwickelt und Ende vergangenen Jahres veröffentlicht. Das animierte erst Google und nun auch Meta dazu, mehr von der eigenen jahrelangen Entwicklung von Sprachmodellen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Microsoft ging unterdessen einen milliardenschweren Pakt mit Open AI ein. Das Unternehmen bringt den KI-Chatbot seiner runderneuerten Suchmaschine Bing sogar auf die Smartphone-Plattformen Android und iOS. 

Konkurrenz? Auch in Deutschland wird an Chatbots gebastelt

Das baden-württembergische Start-up-Unternehmen Aleph Alpha hat derweil bei einem standardisierten Leistungsvergleich mit seinem KI-Sprachmodell Luminous ähnlich gut abgeschnitten wie der bislang führende KI-Spezialist OpenAI oder das Modell des Facebook-Konzerns Meta. Der wissenschaftliche Vergleich umfasste Aufgaben zur Klassifizierung, Auswertung und Erstellung von Texten, sowie der Beantwortung von Fragen zu bestimmten Textinhalten, teilte das Unternehmen Aleph Alpha jüngst mit.

Mit Luminous sei erstmalig ein europäisches KI-Sprachmodell auf Augenhöhe mit den amerikanischen Tech-Giganten gelandet, erklärte Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha. Man habe nicht nur das Leistungsniveau erreicht, sondern sei dabei auch viel effizienter gewesen. Im Vergleich zur Konkurrenz besitzt Luminous etwa halb so viele (70 Milliarden) Parameter und weist somit bei gleichem Leistungsniveau eine doppelt so hohe Effizienz auf. „Luminous ist in vielen Umgebungen eine starke Alternative und damit ein wichtiger Schritt zur Technologiesouveränität Europas“, betonte Andrulis vor rund einer Woche.

Chatbots: So teuer ist wohl eine Suchanfrage

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha bietet kein Produkt für private Verbraucherinnen und Verbraucher an, auch weil es sich einen Betrieb von Millionen von Anfragen täglich gar nicht leisten kann. Experten gehen davon aus, dass jede Anfrage an ChatGPT rund 5 Cent an Rechenleistung kostet. Dabei kommen schnell große Summen zusammen, die bei OpenAI von Microsoft bezahlt werden.