Schwerin-Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat nach Aufforderungen mehrerer Parteien Klarheit über einen Waffenkauf geschaffen. Zuvor hatte er mit seiner Antwort auf diesbezügliche Nachfragen für Irritationen gesorgt. Bei einer Pressekonferenz war der CDU-Politiker und Jäger gefragt worden, ob er bei einer Person mit möglicher Nähe zur rechtsextremen Gruppe „Nordkreuz“ eine Waffe erworben habe. Caffier wich der Frage aus.
Der Politiker betonte, der Waffenkauf falle in seinen privaten Bereich, dazu könne man ihn privat anfragen. Der Rest gehe die Öffentlichkeit nichts an. „Privatsache bleibt Privatsache“, zitierte die „Ostsee-Zeitung“ Caffier. Der Innenminister sagte dem Blatt zudem, er habe weder eine dienstliche Waffe noch eine dienstliche Schießausbildung erhalten. Mehrere Parteien hatten daraufhin eine Aufklärung gefordert.
Am Freitag räumte Caffier dann den Kauf ein. „Ja, habe ich. Eine Kurzwaffe. Anfang 2018, auf Basis der gesetzlichen Grundlagen und zu einem Zeitpunkt, als der Mann noch nicht unter Verdacht stand und im In- und Ausland als zuverlässiger Ausbildungspartner der Polizei galt“, sagte der CDU-Politiker dem „Spiegel“. Keiner habe mögliche Kontakte des Mannes zu Rechtsextremisten vermutet.
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Anfang 2018 lagen den Behörden und Caffier demnach keine Verdachtsmomente zu der Firma vor. Der Mann sei immer noch ein offiziell zugelassener Waffenhändler. Caffier führe die Waffe ausschließlich zur Jagd, eine Kurzwaffe gehöre dort zur normalen Ausrüstung.
Wie die „taz“ berichtet, soll es sich bei der Person mit möglicher Nähe zu „Nordkreuz“ um den Waffenexperten Frank T. handeln. T. ist Betreiber einer Schießanlage, auf der Spezialeinheiten der Landespolizei trainiert hatten, darunter auch frühere Beamte, die der Gruppe „Nordkreuz“ zugeordnet werden.
„Nordkreuz“ war eine seit 2016 aktive rechte „Prepper“-Gruppe, die Waffen hortete, um sich auf schwere Krisen des Staates vorzubereiten. 2017 flog die Gruppe auf – seitdem ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Zudem wurden bei Mitgliedern der Gruppe Chats mit rechtsradikalem Inhalt entdeckt. Die Ermittlungen des Generalbundesanwalts laufen noch, erklärte Caffier.
