Kiew zu Referenden: „Die Bedrohung kann nur mit Gewalt abgewendet werden“

Ab Freitag sollen zur Annexion russisch besetzter Gebiete Referenden abgehalten werden. Kiew sieht dahinter eine „Erpressung“ durch Moskau.

Donezk, 19. September 2022: Ermittler besichtigen den Schauplatz des Beschusses auf dem Bakinskikh-Komissarov-Platz. Ab Freitag soll über die Annexion des Donbass ein Referendum abgehalten werden.
Donezk, 19. September 2022: Ermittler besichtigen den Schauplatz des Beschusses auf dem Bakinskikh-Komissarov-Platz. Ab Freitag soll über die Annexion des Donbass ein Referendum abgehalten werden.imago/Tass Publication/Valentin Sprinchak

Nach der Ankündigung von Referenden über die Annexion des Donbass und der südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja durch Russland hat die Ukraine eine gewaltsame Reaktion angekündigt. „Die Ukraine wird die russische Frage klären. Die Bedrohung kann nur mit Gewalt abgewendet werden“, erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, am Dienstag im Messengerdienst Telegram.

Die Ankündigung der Referenden sei eine „Erpressung“ durch Moskau, das angesichts der ukrainischen Geländegewinne von der „Angst vor einer Niederlage“ getrieben sei.

In den prorussischen Separatistengebieten im Osten sowie in den südlichen Regionen Cherson und Saporischschja sollen ab Freitag Referenden über die Annexion durch Russland stattfinden, wie Vertreter der prorussischen Separatisten und der von Moskau eingesetzten Verwaltungen mitteilten.

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Die Regionen Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine werden seit 2014 von prorussischen Separatisten kontrolliert. Die Region Cherson im Süden ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs russisch besetzt.

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, hatte zuvor erklärt, die Annexion des Donbass durch Russland könne die russische Militäroffensive in der Ukraine stärken.