Lukaschenko droht dem Westen: „Wir nehmen eure Hauptstädte ins Visier“

Belarus steigt mehr und mehr in den Ukraine-Krieg ein. Brisant: Erst vor Kurzem kündigte Russland an, atomwaffenfähige Raketen an seinen Verbündeten zu liefern.

Putins Verbündeter Alexander Lukaschenko, Machthaber der Ex-Sowjetrepublik Belarus
Putins Verbündeter Alexander Lukaschenko, Machthaber der Ex-Sowjetrepublik BelarusImago/Anton Novoderezhkin

Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der russlandtreue Machthaber der Ex-Sowjetrepublik Belarus, Alexander Lukaschenko, dem Westen gedroht. Sollte es einen Angriff auf Belarus geben, werde sein Land sofort reagieren, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Samstag in einer Rede zum bevorstehenden Unabhängigkeitstag des Landes.

„Vor weniger als einem Monat habe ich den Einheiten der Streitkräfte den Befehl gegeben, die - wie man jetzt sagen kann - Entscheidungszentren in ihren Hauptstädten ins Visier zu nehmen“, sagte der 67-Jährige. Was genau er damit meinte, erläuterte er nicht.

Lukaschenko: „Fassen Sie uns nicht an - und wir werden Sie nicht anfassen“

Er fügte hinzu: „Fassen Sie uns nicht an - und wir werden Sie nicht anfassen.“ Ungeachtet der Tatsache, dass Russland selbst die Ukraine angegriffen hat, stellen sich Moskau und das verbündete Minsk immer wieder als Opfer vermeintlich feindlicher Politik des Westens und der Nato im Speziellen dar.

Seit Ende Februar schon gibt es die Befürchtung, dass Belarus offiziell an der Seite Russlands in den Krieg einsteigen könnte. Lukaschenko hat bereits eingeräumt, dass in den ersten Kriegswochen russische Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus auf die Ukraine abgefeuert wurden.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor wenigen Tagen angekündigt, bald atomwaffenfähige Raketen an Belarus liefern. Bei einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko sagte er, Russland wird „in den kommenden Monaten“ das Raketensystem Iskander-M an Belarus an seinen Verbündeten transportieren. Die Waffen können auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden.

Die Nato hatte bei ihrem zweitägigen Gipfel in Madrid eine deutliche Verstärkung der Ostflanke sowie den Start des Verfahrens zur Aufnahme von Finnland und Schweden beschlossen. Kremlchef Wladimir Putin kündigte daraufhin an, auf die mögliche Verlegung von Nato-Soldaten nach Finnland selbst mit Truppenverlegungen reagieren zu wollen.