Macron in Pariser Vorort mit Tomaten beworfen

Wenige Tage nach seiner Wiederwahl besucht Emmanuel Macron den Ort Cergy. Dort ist er offensichtlich nicht allen willkommen. Tomaten fliegen zur Begrüßung.

Emmanuel Macron in Cergy
Emmanuel Macron in CergyAP/Pool Reuters/Benoit Tessier

Beim ersten Bad in der Menge nach seiner Wiederwahl ist der französische Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch mit Tomaten beworfen worden. Wie auf Videos französischer Sender zu sehen ist, trafen die Kirschtomaten am Mittwoch auf einem Markt in Cergy aber einen anderen Mann. Macrons Sicherheitskräfte hoben daraufhin schützend ihre Hände über den Kopf des Staatschefs und spannten einen Regenschirm auf. Auf Videos ist auch zu hören, wie Macron auf dem Markt nordwestlich von Paris von einigen Menschen ausgebuht wurde.

Das Motiv des Tomatenwurfs war zunächst nicht bekannt. Macron mag den engen Kontakt zur Bevölkerung und lässt sich zum Missfallen seiner Sicherheitsleute häufig auf ausgiebiges Händeschütteln und spontane Diskussionen ein. Im vergangenen Juni war er bei einem Besuch in der Drôme von einem Mann geohrfeigt worden. Der Mann kam dafür drei Monate ins Gefängnis.

Sicherheitsleute spannten einen Regenschirm über Macron auf, um ihn vor den Tomaten zu schützen.
Sicherheitsleute spannten einen Regenschirm über Macron auf, um ihn vor den Tomaten zu schützen.AP/Pool Reuters/Benoit Tessier

Am Sonntag hatte sich der liberale Macron in der Stichwahl gegen die Rechte Marine Le Pen durchgesetzt und sich so eine zweite Amtszeit als Präsident gesichert. Eine beachtliche Anzahl von Menschen im Land waren mit seinen ersten fünf Jahren als Staatschef aber unzufrieden. Etwa 40 Prozent seiner Stimmen erhielt Macron einer Umfrage des renommierten Instituts Ipsos zufolge vorwiegend, um Le Pen zu verhindern, und nicht, weil er als guter Präsidentschaftskandidat gesehen wurde.