Macron nennt Polens Premier „rechtsradikalen Antisemiten“

Mateusz Morawiecki hatte Macron für seine Telefonate mit Kremlchef Wladimir Putin kritisiert. Der französische Präsident schießt nun mit harten Worten zurück.

Emmanuel Macron (l.) und Mateusz Morawiecki
Emmanuel Macron (l.) und Mateusz MorawieckiAP/Pool Reuters/Yves Herman

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in einem Zeitungsinterview als „rechtsradikalen Antisemiten“ bezeichnet. Macron nahm dabei am Freitag in der Zeitung Le Parisien Bezug auf eine vor einigen Tagen von Morawiecki geäußerte Kritik an seinen regelmäßigen Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin zur Vermittlung im Ukraine-Krieg. Es habe auch niemand mit Adolf Hitler verhandelt, hatte der polnische Premier Macron vorgehalten.

„Das ist beschämend“, sagte Macron. Morawiecki, welcher der national-konservativen PiS-Partei angehört, sei „ein rechtsradikaler Antisemit“, der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen das Leben schwer mache. Außerdem unterstütze Morawiecki die französische rechte Politikerin Marine Le Pen, die er mehrfach empfangen habe. „Seien wir nicht naiv: Heute will er ihr vor den Wahlen helfen.“ Bei der französischen Präsidentschaftswahl, die an diesem Sonntag beginnt, ist Le Pen die Hauptherausforderin von Macron.