Mallorca: Umweltschützer fordern Tempolimit auf dem Wasser

Zum Schutz vor Meereslebewesen sollen Boote im Mittelmeer vor Mallorca künftig langsamer fahren. Zudem könne so der Ausstoß von Kohlendioxid reduziert werden.

Zwischen Mallorca und Barcelona befindet sich eine Schutzzone für Wale (Symbolbild).
Zwischen Mallorca und Barcelona befindet sich eine Schutzzone für Wale (Symbolbild).imago/Eibner-Pressefoto/Dimitri Drofit

Palma-Die Schweizer Umweltschutzorganisation OceanCare hat ein Tempolimit und andere Maßnahmen zum Schutz von Walen, Delfinen und Meeresschildkröten im Mittelmeer vor Mallorca gefordert. Vor allem der Lärm von Schiffsschrauben und Zusammenstöße mit Schiffen bedrohten das Leben der Tiere, sagte Nicolas Entrup, zuständig für die internationale Zusammenarbeit bei OceanCare, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Palma.

Der Schiffsverkehr sorge für einen konstanten Lärmpegel. Dazu kämen Ölbohrungen und militärische Aktivitäten. Als besonders laut gilt die Meerespassage zwischen Barcelona und Mallorca. Dabei befindet sich gerade dort ein 46.388 Quadratkilometer großer Schutzkorridor für Wale. Wegen des Krachs könnten sich die Lebewesen im Meer nicht gut orientieren und miteinander kommunizieren.

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Die Lösung sei im Prinzip einfach, sagte Entrup. „Wenn die Schiffe nur zehn Prozent langsamer fahren würden, wäre es um 40 Prozent ruhiger im Wasser. Zudem sinkt die Wahrscheinlichkeit um 50 Prozent, dass es zu tödlichen Zusammenstößen mit den Meeressäugern kommt.“ Langsamer fahrende Schiffe seien zudem gut fürs Klima, weil sie weniger Kohlendioxid ausstoßen würden.