„Manifest für Frieden“: Schwarzer und Wagenknecht verteidigen sich
Die Urheberinnen der Petition weisen Kritik zurück. Forderungen nach Friedensverhandlungen machten einen noch nicht zur „Putin-Versteherin“, so Schwarzer.

Publizistin Alice Schwarzer und Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht haben ihre umstrittene – und hunderttausendfach unterschriebene – Petition gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine verteidigt. In einem am Donnerstag veröffentlichten Streitgespräch mit Journalisten des Spiegel erklärte Schwarzer, die große Aufmerksamkeit für die Petition spiegele das „enorme Bedürfnis in der Bevölkerung, jetzt für Verhandlungen und Frieden einzutreten“.
Schwarzer und Wagenknecht sowie die 69 Erstunterzeichner des „Manifests“, setzen sich darin auch für Friedensverhandlungen mit Russland ein. „Es wurde doch in letzter Zeit eine rote Linie nach der nächsten überschritten“, erklärte die Bundestags-Abgeordnete Wagenknecht. „Um diese Entwicklung zu stoppen, brauchen wir eine starke Friedensbewegung.“
In dem Spiegel-Streitgespräch kritisierten die Journalisten Schwarzer und Wagenknecht: Sie täten so, „als beabsichtige die ukrainische Armee, auf Moskau vorzurücken.“ Nach der Veröffentlichung der Petition vergangene Woche war den beiden Frauen unter anderem vorgeworfen worden, sich in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auf die Seite Russlands zu stellen.
Diese Kritik wiesen die beiden nun zurück. „Man wird ja gleich als Putin-Versteherin verspottet, wenn man in einem kriegerischen Konflikt überlegt, was die Motive des Gegners sind und was er tun könnte“, sagte Schwarzer.
Schwarzer und Wagenknecht: Kundgebung in Berlin geplant
Nachdem auch AfD-Chef Tino Chrupalla das „Manifest“ unterschrieben hatte und dieses viel Zuspruch Seitens rechter Gruppen erntete, war kritisiert worden, die Unterzeichner würden sich nicht ausreichend von deren Positionen distanzieren. Für den 25. Februar ist nun eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor geplant. „Rechtsextreme Flaggen oder Symbole (...) haben auf ihr nichts zu suchen und werden nicht geduldet“, machte Schwarzer im Vorfeld deutlich. Es sei aber trotzdem „jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren möchte“.
