Mann lebensgefährlich verletzt: 36-Jähriger vor Gericht

Weil er auf einen Mann geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt haben soll, steht ein 36-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Der Angeklagte soll vor r...

ARCHIV - Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.
ARCHIV - Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Berlin-Weil er auf einen Mann geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt haben soll, steht ein 36-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Der Angeklagte soll vor rund zehn Monaten in einer Auseinandersetzung eine Pistole gezogen und vier Kugeln in Richtung eines damals 30 Jahre alten Mannes abgefeuert haben. Das Opfer habe einen Schuss in den Oberkörper nur knapp überlebt. Der Angeklagte schwieg am Donnerstag zu Beginn des Prozesses wegen versuchten Totschlags, im Verfahren allerdings hatte er in einer schriftlichen Einlassung die Schüsse zugegeben.

Zu der Tat war es am 28. November vorigen Jahres vor einer Bar am Mariendorfer Damm gekommen. Laut Ermittlungen soll zunächst ein sogenanntes Koks-Taxi bestellt worden sein, das dann illegal Drogen lieferte. Kurz darauf sei es zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern gekommen.

Der Angeklagte hatte in einer schriftlichen Einlassung im Juli dieses Jahres geschildert, er habe bis zum Sommer 2021 einen Spätkauf betrieben. Ein Mann, den er seit seiner Schulzeit kenne, habe im Laden ausgeholfen. „Er schlug dann vor, seinen Drogenhandel über meinen Laden laufen zu lassen.“ Nachdem er seinen Spätkauf dann wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauft habe, habe der Bekannte unberechtigte Geldforderungen gestellt und ihn bedroht.

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In der zu Prozessbeginn verlesenen Einlassung hieß es, der Angeklagte habe sich zu seinem Schutz eine Pistole besorgt. Eine Stunde vor den Schüssen habe ihn der einstige Schulfreund angerufen und zu einem Treffen bestellt. Schließlich seien auch ein Bruder des Angeklagten und der ihm bis dahin unbekannte 30-Jährige vor Ort gewesen. Als einer der Gegner auf seinen Bruder losgehen wollte, habe er „Panik bekommen, die Waffe gezogen und geschossen“. Er sei froh, dass der 30-Jährige überlebt habe und wolle ein angemessenes Schmerzensgeld zahlen.

Der Angeklagte befindet sich seit Ende März dieses Jahres in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 21. September fortgesetzt.