McDonald’s gibt sein Russland-Geschäft vollständig auf
Die Filialen der Fast-Food-Kette sind bereits seit März geschlossen. Nun zieht sich der Konzern komplett aus Russland zurück.

Nach mehr als drei Jahrzehnten will die US-amerikanische Fast-Food-Kette McDonald’s ihre Geschäfte in Russland verkaufen. Wie die New York Times berichtete, kündigte die Kette bereits im März an, die Filialen in Russland angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine vorübergehend zu schließen. Andere große Fast-Food-Ketten wie Pizza Hut, Starbucks und KFC folgten diesem Beispiel. Aus Sorge um die Angestellten zogen sich viele Unternehmen noch nicht vollständig zurück. „Viele argumentieren, dass der Zugang zu Essen und die Sicherung von Zehntausenden Arbeitsplätzen das Richtige sei. Allerdings können wir die humanitäre Krise, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wird, nicht ignorieren“, so Chris Kempczinski, Präsident von McDonald’s. Nun ziehe man sich ganz zurück.
McDonald’s-Schriftzüge verschwinden
Die Filialen sollen an einen Käufer vor Ort gehen. Die Gebäude werden nicht länger den McDonald’s-Schriftzug tragen, auch alle Logos und anderweitig mit der Kette in Verbindung gebrachte Symbole würden entfernt. Die Arbeitsplätze der Angestellten sollen bis zur Übernahme gesichert werden. Zudem will sich McDonald’s dafür einsetzen, dass die Angestellten vom Käufer übernommen werden.
Für den Rückzug aus Russland wird McDonald’s nach eigenen Angaben Sonderkosten in Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar verbuchen, unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste.
Auch die Fast-Food-Kette Burger King will sich aus Russland zurückziehen. Allerdings gestaltet sich dies für das Unternehmen schwierig. Die Franchise-Partner in Russland werden von dem Geschäftsmann Alexander Kolobov kontrolliert. Der Burger-King-Mutterkonzern RBI hält nur 15 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen. Kolobov weigert sich, die Geschäfte in Russland aufzugeben.
McDonald’s eröffnete seine erste russische Filiale im Januar 1990 in Moskau. Ein „Meilenstein“ sei dies damals gewesen, so Chris Kempczinski, Präsident des Konzerns. Sich jetzt vollständig aus Russland zurückzuziehen, sei „keine leichte Entscheidung“ gewesen.
