Mediziner-Lob: Berliner haben ihr Verhalten an Corona-Lage angepasst
Ein geändertes Verhalten der Bevölkerung in Berlin bewirke, dass die Intensivbetten-Auslastung nicht so stark steigt, sagt Divi-Chef Christian Karagiannidis

Berlin-Einer der wissenschaftlichen Leiter des Divi-Intensivregisters zählt Berlin zu den Bundesländern, in denen die Intensivbetten-Belastung momentan nicht ganz so stark steigt. „Das heißt, wir haben eine gewisse Verhaltensänderung auch der Bevölkerung“, sagte Christian Karagiannidis vom Klinikum Köln-Merheim am Dienstag in einer Video-Schalte. Vor allem Berlin wolle er dabei „ganz positiv hervorheben“. Menschen hätten offenbar die Warnungen ernst genommen. Man merke, dass die Bevölkerung in Berlin sich unabhängig von Gesetzen gut verhalte und sich anpasse. Durch Ostern habe es eine Abbremsung gegeben.
Laut Divi-Intensivregister werden derzeit in Berlin 314 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Stadtweit sind demnach 119 von insgesamt 1140 als betreibbar ausgewiesenen Intensivbetten frei – das sind im Schnitt knapp drei pro Standort. Bei 57 Betten handelt es sich demnach um Intensivbetten spezifisch für Covid-19-Fälle.
Im Lagebericht der Berliner Gesundheitsverwaltung vom Montag wird die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten auf 26,2 Prozent beziffert. Der Wert war vor mehr als einer Woche über die kritische Schwelle von einem Viertel gestiegen. Schon seit Wochen warnen Intensivmediziner bundesweit vor einer Überlastung der Kliniken.
