Menge an Verpackungsmüll auf neuen Höchststand gestiegen

Fast 19 Millionen Tonnen Verpackungsmüll haben die Deutschen im Jahr 2019 produziert. Damit sei das Land Spitzenreiter in Europa, so die Deutsche Umwelthilfe.

Berlin-Neukölln: Im Park Hasenheide sind die Müllcontainer randvoll. Fast 230 Kilogramm Verpackungsmüll produziert der Deutsche pro Kopf im Jahr (Archivbild).
Berlin-Neukölln: Im Park Hasenheide sind die Müllcontainer randvoll. Fast 230 Kilogramm Verpackungsmüll produziert der Deutsche pro Kopf im Jahr (Archivbild).Imago/Jürgen Held

Berlin-Die Menge an Verpackungsmüll ist in Deutschland auf einen Rekordwert gestiegen: Wie das Umweltbundesamt (UBA) am Donnerstag mitteilte, fielen 2019 bei privaten und gewerblichen Endverbrauchern 18,91 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an, das waren 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr und 18,1 Prozent mehr als noch im Jahr 2010. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) betonte, damit sei Deutschland europäischer Spitzenreiter.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Verpackungsmüll stieg auf 227,55 Kilogramm im Jahr – laut DUH waren es im europäischen Durchschnitt 177,38 Kilogramm. Vor allem durch Einweg-to-go-Produkte, den wachsenden Onlinehandel und immer kleinere Verpackungsgrößen wächst der Müllberg.

„Es führt kein Weg mehr an einem gesetzlich festgeschriebenen Vermeidungsziel vorbei“, forderte die DUH: Bis 2025 müsse Deutschland den Verpackungsmüll halbieren. Dabei sieht die Organisation vor allem Handel und Supermärkte in der Pflicht, denn nur so könnten sich Kundinnen und Kunden umweltfreundlich verhalten.

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UBA: Unternehmen müssen Recyclingfähigkeit verbessern

Auch das UBA appellierte an Unternehmen, „ihre Verpackungen zu überprüfen und systematisch ökologisch zu optimieren“. Das schließe auch deren Recyclingfähigkeit mit ein. Zudem müssten deutlich mehr Mehrwegangebote eingeführt werden, neben Getränkeverpackungen auch in Bereichen wie dem Versandhandel und dem Verzehr to go.

Laut UBA lag der Mehrweganteil für Getränkeverpackungen mit zuletzt 41,8 Prozent im Jahr 2019 deutlich unter dem gesetzlich vorgesehenen Ziel von 70 Prozent. „Dieses Ziel kann ohne die Einführung zusätzlicher Maßnahmen offenbar nicht erreicht werden“, lautet das Fazit der Behörde.