Mercedes-Benz führt in Brandenburg 35-Stunden-Woche ein
Der Automobilhersteller will schrittweise die Arbeitszeit zwischen Ost und West angleichen. Die 2000 Beschäftigen profitieren schon ab kommenden Jahr davon.

Postdam-Mercedes-Benz führt im Brandenburger Werk in Ludwigsfelde bis zum Jahr 2027 die 35-Stunden-Woche wie in Westdeutschland ein. „Beginnend ab 2022 wird die Arbeitszeit von derzeit 38 Stunden in einer ersten Stufe auf 36 Stunden reduziert“, teilte Mercedes-Benz am Donnerstag in Stuttgart mit. „Ab 2027 wird die Arbeitszeit dann um eine weitere Stunde auf 35 Stunden gesenkt.“ Die Arbeitszeitverkürzung werde teilweise ausgeglichen, indem die Belegschaft einen vereinbarten Beitrag leiste, sagte ein Sprecher. Das betreffe unter anderem Zeitkonten und Tarifurlaub, das Monatsentgelt bleibe davon unberührt.
In Ludwigsfelde, wo nach Unternehmensangaben rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden Fahrgestelle, Triebköpfe und Windläufer für den Sprinter hergestellt. Seit 1965 werden dort Nutzfahrzeuge produziert, seit rund 30 Jahren Mercedes-Benz-Transporter. Der Leiter Mercedes-Benz Vans, Marcus Breitschwerdt, sagte laut Mitteilung: „Wir gleichen jetzt schrittweise die Arbeitszeit zwischen Ost und West an und sichern gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes.“
Der Betriebsrat in Ludwigsfelde wertete die Angleichung demnach als historisch. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte, die Einigung stärke die Planungs- und Zukunftsfähigkeit des Werkes.
