Merkel kündigt Corona-Entscheidung für Kitas und Schulen an

Vor den Bund-Länder-Beratungen macht die Kanzlerin ein wenig Hoffnung für Lockerungen im Bildungsbereich. In Berliner Kitas wird jetzt flächendeckend getestet.

Kanzlerin Angela Merkel macht doch ein bisschen Hoffnung auf den Gipfel am Mittwoch. 
Kanzlerin Angela Merkel macht doch ein bisschen Hoffnung auf den Gipfel am Mittwoch. AP/Hannibal Hanschke

Berlin-Kanzlerin Angela Merkel hat angesichts zurückgehender Corona-Infektionszahlen eine längerfristige Strategie für Schulen und Kitas in Aussicht gestellt. Man wolle bei den Beratungen mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch eine solche Strategie auf den Weg bringen, sagte Merkel am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Teilnehmern in Online-Beratungen des CDU-Präsidiums. Zugleich habe sie betont, in den nächsten beiden Wochen müssten die Infektionszahlen nochmals gedrückt werden. Merkel mahnte im Zusammenhang mit der Debatte über Lockerungen zur Vorsicht.

Die Kanzlerin sagte demnach weiter, die Infektionswelle sei gebrochen, aber noch kein Bundesland liege unter der Zahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Zudem gebe es eine sehr langsame Reduzierung des R-Wertes. Besorgt äußerte sich Merkel zu der in Südafrika kursierenden Virus-Variante B.1.351, die auch über Großbritannien nach Deutschland komme. Viele Staaten, auch die Bundesrepublik, haben Einreisen aus Südafrika eingeschränkt.

Personal wird an Berliner Kitas flächendeckend getestet

Derweil soll in den Berliner Kitas das Personal getestet werden. Die ersten Einrichtungen haben die Tests schon, 240.000 Stück sollen in Berlin verteilt werden. Wie aus der Bildungsverwaltung zu erfahren war, erfolgt die Vergabe der Antigen-Schnelltests über die Bezirksämter. Spätestens am Dienstag werden die Kita-Träger informiert, wann die Tests durchgeführt werden. Die Abstriche werden nur von geschultem Personal vorgenommen. Selbst-Tests sind ausdrücklich nicht vorgesehen. 

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montagmorgen bei 76. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 0,94 (Vortag 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 94 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies nach diesen Angaben bei der Präsidiumsschalte darauf hin, dass die Zahl der belegten Intensivbetten sinke, aber immer noch über einer kritischen Marke liege.