Merkel schließt weitere Corona-Lockerungen vorerst aus

Die Kanzlerin bezeichnete den Anstieg der Neuinfektionen als besorgniserregend. Noch sei die Situation aber beherrschbar.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). 
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). dpa/Kay Nietfeld

Berlin-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die ansteigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland als besorgniserregend, aber noch beherrschbar bezeichnet. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Teilnehmerkreise der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause. Demnach sagte Merkel am Montag weiter, es könne deswegen derzeit keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fußballspiele.

Nach weiteren Informationen aus Parteikreisen laufen laut dpa derzeit Gespräche über ein Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin in der kommenden Woche, bei der über die Corona-Lage beraten werden soll. Die Entscheidung solle noch im Laufe des Tages bei Beratungen von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Chefs der Staatskanzleien fallen. Wann das Treffen sein könnte und ob es mit persönlicher Anwesenheit im Kanzleramt stattfindet, war zunächst nicht bekannt. Bei den Beratungen soll es demnach auch um die uneinheitlichen Regeln im Umgang mit der Pandemie gehen.

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Innerhalb eines Tages hatten die Gesundheitsämter in Deutschland 561 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies ging aus Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Montagmorgen hervor. Am Freitag und Sonnabend hatte das RKI jeweils noch mehr als 1400 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. An Sonntagen und Montagen liegen die Zahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.