Facebook und Instagram jetzt mit kostenpflichtigen Abos

Für 11,18 Euro im Monat können Meta-Nutzer ihre Konten künftig verifizieren lassen können. Außerdem werden Fotos, Videos und Texte prominenter angezeigt.

Der Facebook-Konzern Meta experimentiert nach dem Rückgang der Werbeeinnahmen mit einem Abo-Geschäftsmodell.
Der Facebook-Konzern Meta experimentiert nach dem Rückgang der Werbeeinnahmen mit einem Abo-Geschäftsmodell.Josef Hildenbrand/dpa

Nach Twitter führt auch der US-Konzern Meta für seine Onlinedienste Facebook und Instagram ein Abo-Modell ein: Für knapp zwölf Dollar pro Monat oder mehr können Nutzerinnen und Nutzer ihr Profil verifizieren lassen; zudem sollen ihre Fotos, Videos und Texte bei Suchanfragen oder Empfehlungen ganz oben einsortiert werden. Bislang finanzieren sich Facebook und Instagram ausschließlich über Werbung. 

Wie bei Twitter soll auch bei Facebook und Instagram künftig ein blauer Haken signalisieren, dass ein Profil „echt“ ist. Für die Zahlung der Monatsgebühr verspricht Meta Schutz vor Nachahmer-Profilen und einen direkten Zugang zur Kundenbetreuung.

Neues Abo erst in Australien und Neuseeland, weitere Länder folgen „bald“

Das Abo werde zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt, so Gründer und Chef Mark Zuckerberg bei Facebook. Weitere Länder sollen „bald“ folgen. Der Preis werde bei 11,99 Dollar (11,18 Euro) liegen, wenn man das Abo im Web bucht. Bei Käufen auf iPhones sollen es 14,99 Dollar sein. Apple nimmt eine Gebühr von zunächst 30 Prozent bei Abonnements, die auf dem iPhone abgeschlossen wurden.

Meta Verified noch nicht für Unternehmen verfügbar

Das neue Abo sollen nur Nutzerinnen und Nutzer über 18 Jahren buchen können. Für Unternehmen sei er zunächst nicht verfügbar, teilte Meta weiter mit. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dies künftig auch einzuführen.

Der Meta-CEO schrieb in einem Facebook-Post, durch Meta Verified wolle das Unternehmen „die Authentizität und Sicherheit unserer Dienste erhöhen.“ Neben dem üblichen Häkchen eines verifizierten Accounts sollen zum Service auch direkter Zugang zur Kundenbetreuung sowie Schutz vor Nachahmer-Profilen gehören.

Umsatz von Meta zuletzt gesunken

Der Umsatz von Meta war im vergangenen Quartal um vier Prozent gesunken. Neben der allgemeinen Abkühlung des Online-Werbemarktes machen Facebook und Instagram auch weiterhin Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Entwickler müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste nachverfolgen wollen. Da viele dies ablehnten, gerieten Online-Werbemodelle durcheinander.

Auch Twitter hofft unter dem neuen Besitzer Elon Musk stärker auf Abo-Erlöse. Neben einem blauen Häkchen im Profil, das es früher nur mit einer persönlichen Verifikation gab, bekommen zahlende Nutzer aktuell die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen. Als weiterer Vorteil ist für die Zukunft angekündigt, dass Tweets von Abo-Kunden prominenter platziert werden. Zudem sollen sie nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen. Das Abo Twitter Blue kostet in Europa bei monatlicher Zahlweise Abo acht Euro. Wenn man es sich gleich für ein Jahr holt, werden 84 Euro fällig.