„House of Cards“: Kevin Spacey muss 31 Millionen Dollar zahlen
Wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung musste Spacey im Jahr 2017 seine Netflix-Paraderolle aufgeben. Den Machern der Serie steht nun Schadenersatz zu.

Einst gefeierter Charakterdarsteller, heute Geächteter in Hollywood: US-Schauspieler Kevin Spacey gehört zu den vielen einflussreichen Figuren der Filmbranche, die im Zuge des #MeToo-Skandals mit Vorwürfen sexueller Belästigung konfrontiert wurden. Im November 2017 verlor er dadurch seine Paraderolle in der Netflix-Serie „House of Cards“. Die Produktionsfirma MRC habe nun Anspruch auf Schadenersatz, entschied ein Gericht in Los Angeles.
Demnach müsse Spacey wegen Vertragsbruchs insgesamt 30,9 Millionen US-Dollar an seine ehemaligen Arbeitgeber zahlen, wie unter anderem die Nachrichtenagentur AP berichtet. Für die Rolle des skrupellosen Politikers Frank Underwood hatte Spacey zahlreiche Preise gewinnen und die Serie zu einem Zugpferd des Streamingdienstes Netflix machen können.
Sexuelle Belästigung: Verfahren gegen Spacey laufen noch
Im Zuge des #MeToo-Skandals meldete sich zunächst Schauspieler Anthony Rapp im Oktober 2017 zu Wort. Er sei 1986 im Alter von 14 Jahren bei einer Privatparty von Spacey sexuell belästigt worden. Dieser gab zunächst an, sich nicht an den Vorfall erinnern zu können.
— Kevin Spacey (@KevinSpacey) October 30, 2017
Nachdem sich jedoch immer mehr Männer mit Vorwürfen gegen Spacey an die Öffentlichkeit wandten – darunter auch Crewmitglieder der „House of Cards“-Produktionsfirma – feuerte diese den zweifachen Oscar-Preisträger schließlich. Eine sechste und letzte Staffel der Serie musste demnach umgeschrieben und ohne ihren eigentlichen Hauptdarsteller gedreht werden.
Bei Spaceys Übergriffen handelte es sich laut dem Gericht in Los Angeles um Vertragsbruch, da der Schauspieler gegen die vereinbarten Verhaltensrichtlinien der Produktion verstoßen habe. Aktuell läuft auch am Londoner Gericht Old Bailey ein Verfahren gegen den 63-Jährigen. Ihm wird von drei Männern vorgeworfen, diese vor mehr als zehn Jahren sexuell missbraucht zu haben, als er als künstlerischer Direktor des Old Vic Theaters angestellt war.
