Milch, Käse, Brot: Molkereien und Bäcker erwarten noch höhere Preise

Der Milchindustrie-Verband hält Steigerungen von 20 Prozent für „durchaus möglich“. Auch der Zentralverband des Bäckerhandwerks geht von höheren Preisen aus.

Teurer werde vor allem Milch, aber auch Käse, so Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband.
Teurer werde vor allem Milch, aber auch Käse, so Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband.dpa

„Bei Milchprodukten mit längeren Kontraktlaufzeiten sind die Preissteigerungen im Laden teils noch nicht wirklich angekommen, das wird erst in den kommenden Wochen und Monaten geschehen“, erklärte Björn Börgermann, Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, laut Neuer Osnabrücker Zeitung (NOZ) vom Samstag: Die Preise für Milch und Milchprodukte in deutschen Supermärkten könnten nach Einschätzung der Molkereien in den kommenden Wochen noch einmal deutlich steigen.

Preissteigerungen von 20 Prozent „durchaus möglich“

Das betrifft demnach vor allem Milch, aber auch Käse. Dem Dachverband der Molkereien und Milchverarbeiter zufolge sind Steigerungsraten von 20 Prozent „durchaus möglich“. Am Ende sei dies aber Verhandlungssache zwischen den Molkereien und den Handelsunternehmen, erklärte Börgermann.

Der Bauernverband forderte in der Zeitung, dass Erlössteigerungen „vollumfänglich“ an die Landwirte weitergegeben werden. „Egal ob bio oder konventionell – die Milcherzeugerpreise müssen steigen“, sagte Vizepräsident Karsten Schmal der NOZ. Die höheren Ausgaben für Energie, Futter oder Düngemittel ließen den bisherigen Anstieg beim Milchgeld „de facto verpuffen“.

Produktionskosten für Backwaren um 25 bis 30 Prozent gestiegen

Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Daniel Schneider, warnte in der Bild-Zeitung, Essen dürfe „kein Luxus sein“. Besonders die Lebensmittelbranche sei von steigenden Energie-, Rohstoff- und Personalkosten betroffen. Die Produktionskosten für Backwaren seien um 25 bis 30 Prozent gestiegen. „Die Preise für Backwaren werden deutlich nach oben gehen“, warnte auch Schneider.