Militär in Nordkorea soll wegen Corona-Chaos bei Arzneimittel-Versorgung helfen

In Nordkorea spitzt sich die Corona-Lage offenbar dramatisch zu. Das Militär soll die Medikamenten-Versorgung in der Hauptstadt Pjöngjang sofort stabilisieren.

Diese von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, bei einer Dringlichkeitssitzung des Politbüros der Arbeiterpartei im Sitz des Zentralkomitees der Partei.
Diese von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, bei einer Dringlichkeitssitzung des Politbüros der Arbeiterpartei im Sitz des Zentralkomitees der Partei.-/KCNA/dpa

In Nordkorea spitzt sich die Corona-Lage offenbar dramatisch zu. Machthaber Kim Jong Un habe angeordnet, dass das Militär die Medikamenten-Versorgung in der Hauptstadt Pjöngjang „sofort stabilisieren“ solle, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag berichtete. Das isolierte Land meldete derweil acht weitere „Fieber“-Tote.

Nordkorea hatte erst am Donnerstag bekannt gegeben, dass die hoch ansteckende Omikron-Variante in Pjöngjang entdeckt worden sei. Kim sagte, der Ausbruch habe „große Unruhe“ in dem Land verursacht.

Laut KCNA wurde für alle Provinzen und Städte ein „völliger Lockdown“ angeordnet. Trotz drastischer Maßnahmen meldet Nordkorea aber täglich hohe Zahlen neuer Fälle in der ungeimpften Bevölkerung.

Wie viele der „Fieber“-Todesfälle auf das Coronavirus zurückzuführen sind, blieb bisher unklar. Laut dem Nordkorea-Experten Cheong Seong-chang vom südkoreanischen Sejong-Institut ist es „nicht übertrieben, all diese Fälle von ‚Fieber‘ als Covid-19-Erkrankungen zu betrachten“, da Nordkorea die Tests fehlten.

Nordkorea hatte Anfang 2020 seine Grenzen abgeriegelt, um sich vor der Pandemie zu schützen. Das Land verfügt laut Experten über eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt.