Mit Deckel kochen, Hände kalt waschen: Die Energiespar-Tipps der Regierung

Deutschland muss flächendeckend Energie sparen, um eine Zuspitzung der Krise zu verhindern. Damit das gelingt, veröffentlicht die Regierung nun Tipps und Tricks.

Eine Frau duscht. 
Eine Frau duscht. imago/Cavan Images

Strom und Gas sind knapp und teuer - und das wird sich im Winter noch verschärfen. Neben den Bundesländern soll deshalb nach dem Willen der Bundesregierung auch jeder einzelne Bürger möglichst viel Energie sparen. „Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen“, schreibt die Regierung auf ihrer Webseite und gibt Spartipps.

Haus und Wohnung: Temperatur senken und richtig lüften

Die eigenen vier Wänden weisen laut der Bundesregierung großes Spar-Potential auf. So soll ein Absenken der Raumtemperatur um ein Grad sechs Prozent Energie einsparen. Auch das regelmäßige Entlüften von Heizkörpern spare Energie. Damit Heizkörper effizient arbeiten, sollten sie frei stehen und nicht durch Einrichtungsgegenstände verdeckt werden. 

Außerdem helfe „richtiges lüften“: „nämlich mit weit geöffneten Fenstern und abgedrehter Heizung. Dichtungsbänder und -profile sorgen bei geschlossenen Fenstern und Türen dafür, dass die Wärme im Raum bleibt. Jalousien, Rollos und Vorhänge helfen, Kälte draußen zu lassen“, so die Bundesregierung.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Duschen und Händewaschen: Am besten kurz und kühl

Bei der Körperpflege solle auf wassersparende Duschköpfe und Armaturen geachtet werden, denn diese würden den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent senken, rät die Bundesregierung weiter.

Auch die Duschzeit hat Einfluss auf den Energieverbrauch. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte schon im Sommer gesagt: „Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt.“ Laut dem Bund der Energieverbraucher beträgt die durchschnittliche Duschzeit der Deutschen etwa sechs Minuten. Eine Verkürzung auf drei Minuten spart demnach 150 Euro im Jahr ein. Hartgesottene Menschen, die nur kalt duschen, würden im Jahr neben Energie sogar zusätzlich etwa 400 Euro einsparen, errechnet der Bund der Energieverbraucher.

Händewaschen sei laut der Bundesregierung auch mit kaltem Wasser möglich, die Seife entferne den Schmutz ebenso gut. 

Kochen am besten nur Deckel, Backofen nicht vorheizen

Ein Geschirrspüler könne im Vergleich zur Handwäsche 50 Prozent Energie und etwa 30 Prozent Wasser einsparen, so die Bundesregierung. Dabei solle auf die Ökoprogramme zurückgegriffen werden, die deutlich weniger Strom verbrauchen. 

Wer Energie sparen möchte, sollte sein Essen mit Deckel kochen. Das reduziere den Stromverbrauch um etwa zwei Drittel, heißt es in den Spartipps. Und: Die Restwärme der Elektroherdplatte könne man nutzen und den Herd früher abschalten. 

Beim Backofen sollte, falls möglich, auf das Vorheizen verzichtet werden. Die Umluftfunktion spare zudem 15 Prozent Energie ein. 

Beim Kauf von Elektrogeräten sollte von Anfang an auf energieeffiziente Geräte geachtet werden, die Strom sparen.

Beleuchtung strategisch nutzen

Da die Beleuchtung der eigenen vier Wände etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs verursacht, empfiehlt die Bundesregierung die Nutzung von LED-Lampen. 80 Prozent Energieersparnis sei gegenüber Glüh- und Halogenlampen drin. Licht sollte nur so lange wie nötig brennen. „Hier helfen Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren“, heißt es.

Energieanbieter Eon errechnet: Stromspar-Haustier ist die Katze

Wer überlegt, sich ein Haustier anzuschaffen und trotzdem die Energiekosten im Blick behalten will, sollte sich laut dem Stromanbieter Eon für eine Katze entscheiden. „Katzen erhöhen den Energieverbrauch im Haushalt jedenfalls kaum“, so Uwe Kolks, Geschäftsführer von Eon bereits 2017. Andere Haustiere, vornehmlich die exotischen, würden jährlich dagegen mehr Strom als Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher zusammen verbrauchen. 

Stromanbieter Eon hatte im Lauf der Jahre auch weitere Energie-Tipps auf Lager. So würde eine kältere Raumtemperatur den Lebenspartner zum Kuscheln motivieren. In einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2014 heißt es dazu: „Aber auch wenn Kuscheln in der warmen Wohnung schön ist, sollte man die Heiz- und Stromkosten im Auge behalten. Allein 78 Prozent des häuslichen Energieverbrauchs entstehen beim Heizen: Daher einfach die Heizung ein wenig herunterdrehen - das spart Energiekosten und motiviert den Partner, näher heran zu rücken.“